Archiv für den Monat: Mai 2015

Die Woche im Keller

Unsere (kurze) Woche beginnt am Dienstag – und gleich geht es ans Eingemachte: Mit unserem allerersten Schiedsverfahren betreten wir absolutes Neuland. Die Frage, die von der Schiedsstelle unter Vorsitz von Arbeitsrichter Dr. Pahlen geklärt werden muss: Durfte die Freienvertretung im Rahmen ihres Mitbestimmungsrechts ihr Veto gegen Fortbildungen einlegen, wenn den teilnehmenden Freien dafür keine Honorare gezahlt werden? Im Ausgang des Verfahrens müssen wir lernen: 1. Wir sind keine Juristen 2. Es kommt aufs Kleingedruckte an 3. Manchmal ist es deshalb gar nicht so einfach, zwischen Erfolg und Misserfolg zu unterscheiden. Nach langen Auswertungsdebatten im Keller kommen wir zu dem Schluss: Das Verfahren endete mit einem klassischen Remis. Kein Anlass für Jubelstürme, aber auch kein Grund, Trübsal zu blasen! Und noch eine andere Debatte treibt uns um: Gibt es prekäre Beschäftigung im rbb? Die Intendantin sieht schon in der bloßen Vermutung einen Affront. Wir wollen es genauer wissen. Die Woche im Keller weiterlesen

Fortbildungs-Honorare: Unentschieden im Schiedsverfahren

Das erste Schiedsverfahren wegen angemessener Fortbildungshonorare für Freie ist unentschieden ausgegangen. Die schlechte Nachricht: Aus formalen Gründen wird die Schiedsstelle in den jetzt verhandelten Fällen keine Entscheidung mehr treffen. Die gute: Der Vorsitzende, Arbeitsrichter Dr. Ronald Pahlen, hat deutliche Hinweise gegeben, wie wir in der nächsten Runde Erfolg haben können. Fortbildungs-Honorare: Unentschieden im Schiedsverfahren weiterlesen

Die Woche im Keller

…steht ganz eindeutig unter dem Motto: „und es bewegt sich doch so einiges“!

Zum einen bewegen sich immer mehr Freie in Richtung Freienvertretung.  Telefonisch aber auch rein physisch. Darüber freuen wir uns sehr!  Zeigt es doch, dass unsere Arbeit ganz offensichtlich so manche Dinge in Schwung bringt. Danke für euer Vertrauen und euren Zuspruch!

Die, die uns in unserem Kellerbüro gefunden haben, müssen umlernen: wir ziehen nämlich um – und dieses Mal ist es wirklich amtlich!

Ihr findet uns demnächst dort,  wo wir als MitarbeiterInnenvertretung hingehören, auf dem Flur zum Personalrat.

Außerdem bewegen wir uns mit Riesenschritten in Richtung Schiedsverfahren. Am kommenden Dienstag ist es soweit: dann klärt eine Schiedsstelle unter dem Vorsitz von Arbeitsrichter Dr. Ronald Pahlen, ob der rbb das Mitbestimmungsrecht der Freienvertretung missachtet hat.

Zur Erinnerung: wir hatten Fortbildungen abgelehnt, wenn Freie unbezahlt daran teilnehmen sollten, obwohl nur der rbb  von der Maßnahme profitiert. Unser Veto wurde regelmäßig missachtet, die Fortbildungen wurden trotzdem durchgeführt. War das rechtens? Das wollen wir nun prüfen lassen.

Dienstag wissen wir mehr! Es erwartet uns eine ziemlich spannende Woche …nicht nur im Keller!

Kitastreik: Kinder können Mama oder Papa in den rbb begleiten

Nächste Woche im Dienstplan, doch die Kita streikt und Omi hat auch keine Zeit? Alle freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben – ebenso wie die Festangestellten – während des Kitastreiks die Möglichkeit, ihre Kinder mit an den Arbeitsplatz zu nehmen. Sollte das in bestimmten Bereichen nicht gehen, versucht der rbb kurzfristig eine  andere Lösung zu organisieren – ggf. eine Erzieherin in Potsdam einzusetzen.

Wichtig: der Bedarf muss schnell angemeldet werden. Betroffene Eltern sollten sich umgehend bei Alina Weber melden (Strategiebüro Potsdam -61 006 oder unter alina.weber@rbb-online.de)

Außerdem können die Eltern-Kind-Zimmer in Potsdam im Haus Eichenplatz 1A (EP1A), Raum 202 oder in Berlin im HdR, Raum 01.00.600 genutzt werden.

Da soll mal einer sagen, die Freienvertretung führe ein Schattendasein im Keller… Jetzt beschäftigen wir sogar den Senat!

Der Regierende Bürgermeister höchstpersönlich hat die Schriftliche Anfrage des Abgeordneten Stefan Gelbhaar von den GRÜNEN beantwortet. Der wollte wissen, wie die Freienvertretung auf Grundlage des Freienstatuts im rbb arbeiten kann. Und da erfahren selbst wir noch erstaunliche Dinge. Dass der Freienvertretung „eine persönliche Unterstützung für die Büroarbeit im Umfang von 20 Wochenstunden zur Verfügung“ stehe.

Schön wär’s! Unsere fleißige studentische Mitarbeiterin Charlotte unterstützt uns tatkräftig – aber gerade einmal 12 Stunden die Woche und das auch erst seit letztem Monat. Länger als ein halbes Jahr musste die Freienvertretung mit einer Stelle auskommen, die wir uns zu dritt teilen.

Der rbb hingegen hat vier befristete Stellen in den Wirtschaftsplan eingestellt, um den Aufgaben in Bezug auf die Freienvertretung nachzukommen. Die dritte der vier Stellen wird demnächst besetzt.

Ob das Verhältnis 4:1,3 Stellen in Ordnung sei, wollte der Abgeordnete Gelbhaar vom Senat wissen. Die Antwort fällt einsilbig aus: schließlich sei das Freienstatut mit Vertretern der Freien und der Gewerkschaften abgestimmt worden.

Stimmt ja! Es wurde tatsächlich mal über den Entwurf geredet – bevor die rbb-Geschäftsleitung dann ihren eigenen, von Freien und Gewerkschaften abgelehnten Entwurf durchgepaukt hat. Wir finden die jetzige Verteilung jedenfalls ganz schön ungerecht – wie auch vieles andere im Freienstatut!

Die Schriftliche Anfrage im Wortlaut.

 

 

Achtung, Frist für Ausgleichszahlung endet

Für viele Kollegen ist das Jahr 2014 schlechter gelaufen als 2013. Das dürfte mit dem allgemeinen Auftragsrückgang zu tun haben (steigende Kosten bei gleichen Rundfunkgebühren = weniger Aufträge für Freie), und vielleicht auch, weil durch den Wegfall der Zwangspause mehr Freie an Bord sind als bis dahin.

Aus welchen Gründen auch immer: Wenn die Differenz zwischen 2013 und 2014 25 Prozent oder größer ist, stockt der rbb das Einkommen für einige Monate auf (die Einzelheiten findet ihr hier). Aber nur auf Antrag.

Wer diesen Antrag noch nicht gestellt hat: Die Frist beträgt ein halbes Jahr – wie immer beim Tarifvertrag für Arbeitnehmerähnliche. Wer bis Ende Juni den Antrag für 2014 nicht gestellt hat, geht leer aus.

Also bitte zügig prüfen, ob die eine wesentliche Einschränkung vorlag – und den Antrag stellen. Formlos an die Honorarabteilung. Die Freienvertretung unterstützt gerne: -80503.

Ein (kurze) Woche im Keller: Herrentag

Heute fass‘ ich mich kurz, denn Freitag mach ich frei, und morgen ist Herrentag. Aber genau genommen ist im rbb jeder Tag Herrentag/Männertag.

Jedenfalls bekommen die Männer Tag für Tag im Durchschnitt 10 Prozent mehr Honorar als die Frauen. In welchen Abteilungen der Unterschied besonder groß ist und in welchem besonders klein, haben wir inzwischen schwarz auf weiß. Jeder Bereich und jeder Tätigkeit ist anders, aber der Trend ist eindeutig:

Tagessätze nach Geschlechtern und Bereichen

Viel Spaß beim Schmökern, liebe Männer! Auch wenn es manchen von uns rbb-Freien nicht gut geht – besser als den Frauen geht es uns immer noch. Und, liebe Frauen, wenn ihr beim Lesen merkt, dass in eurer Abteilung etwas nicht mit rechten Dingen zugeht – sprecht doch mal mit euren Kolleginnen, den Chefs und fragt, wie das sein kann. Und meldet euch bitte bei der Freienvertretung, damit wir etwas unternehmen können.

Inforadio: Strukturdienstplan evaluiert

Arbeitsverdichtung, fehlende Pausen, Schichtzeiten – das waren die Hauptkritikpunkte, die sich aus der Auswertung der Fragebögen und Interviews  mit freien und festen Kollegen und Kolleginnen von Inforadio ergeben haben.  In den zurückliegenden Wochen haben VertreterInnen von Personalabteilung, Personalrat und Freienvertretung über die Veränderungen des Dienstplanes und sich daraus ergebenden Arbeitsbelastungen mit den Inforadio-Mitarbeitern gesprochen.

Aus den Gesprächen und Fragebögen  wurde ein umfassender Evaluationsbericht erstellt, der dem Wellenchef, Dr. David Biesinger,  übergeben wurde.  Darin wird die Forderung erhoben, dass die Wellenleitung von Inforadio „die Belastung in den einzelnen Diensten nochmals genauer überprüfen und entsprechend für Entlastung sorgen“ solle. In einem ersten Gespräch hat Herr Dr. Biesinger zugesichert, zeitnah und intensiv nach Lösungen zu suchen. Weitere Gespräche mit der Belegschaft sowie mit dem Personalrat und der Freienvertretung sind für den Juni geplant.

Die Freienvertretung fordert die Wellenleitung von Inforadio auf, mögliche und notwendige  Arbeitsentlastungen nicht zu Lasten freier Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vorzunehmen. Inforadio Freie sind durch Kürzungen bereits in erheblichem Maße betroffen. Zugleich regt die Freienvertretung an, auch in anderen Bereichen und Abteilungen des rbb die Arbeitsbedingungen fester und freier Kollegen zu evaluieren.

Die Woche im Keller

Ein interessierter Rundfunkrat hat uns gebeten, ihm doch mal aufschreiben, was aus unserer Sicht die wichtigsten Knackpunkte für die Lage der Freien sind. Puh. Ein weites Feld. Ich habe ihm gesagt: „Es gibt so viele Freie und so viele verschiedene Umstände, unter denen Freie beim rbb arbeiten. Praktisch alles was man über die Freien sagen kann, stimmt für irgend jemanden auch. Aber fast nichts stimmt für jeden.“

Richtig ist: Es gibt auch beim rbb Freie, die verdienen 1000 Euro am Tag. Freie, die geradezu klassisch von zuhause aus und für viele Sender in aller Welt arbeiten. Freie, die in ordentlichen Dienstpläne nach denselben Kriterien disponiert werden wie die Festen, ebenso regelmäßig arbeiten gehen und ein zwar kleineres, aber doch zuverlässiges Einkommen mit nach Hause nehmen. Die Woche im Keller weiterlesen