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525 Unterschriften für Demmer

Eine Delegation aus der Belegschaft hat Intendantin Ulrike Demmer am Mittwoch einen offenen Brief mit 525 Unterschriften übergeben. Die Forderung: Jetzt unterschreiben! Und zwar die seit Ende 2023 ausgehandelte Änderung des 12a-Tarifvertrags, die ab diesem Jahr einen Beendigungsschutz für langjährige feste Freie des Senders gewährleisten soll.

Frau Demmer hat sich für den Einsatz der langjährigen Freien bedankt und auf den hohen Wert für den Sender hingewiesen. Vor der Unterschrift müssten noch Zahlen ausgewertet und Gespräche über die konkrete Umsetzung des Tarifvertrags geführt werden. Sie kündigte an, dass es bis zum Ende der Sommerferien ein Ergebnis geben werde.

Jetzt unterschreiben!

Offener Brief

Sehr geehrte Frau Demmer,

Ihre Aussagen zum Thema Beendigungsschutz auf der Belegschaftsversammlung haben
uns irritiert und enttäuscht. Der rbb hat den Freien fest zugesagt, dass der
Beendigungsschutz in diesem Jahr in Kraft tritt. Wir haben darauf vertraut, dass Ihre
Unterschrift nur eine Formsache ist. Und nun?

Die Herausforderungen an unseren Sender und jeden von uns sind gewaltig. Wir
brauchen Vertrauen und Zusammenhalt – Feste und Freie, Belegschaft und
Geschäftsleitung. Wir können es uns nicht leisten, den im vergangenen Herbst mühsam
hergestellten Betriebsfrieden zu gefährden.

Wir fordern Sie auf, den Vertrag umgehend und wie ausverhandelt zu unterschreiben –
ohne Wenn und Aber!

Wir unterstützen den offenen Brief (Stand 6.8.2024)

Alexander Adams, Ismahan Alboga, Mark Albrecht, Wolfgang Albus, Henrik Aleith, Efthymis Angeloudis, Sophia Arndt, Markus Asmus, Guillermo Atocha, Liljana Austel, Diana Azzam, Lucas Baade, Frank Babrikowski, Ronja Bachofer, Marten Baer, Claudia Baradoy, Sebastián Barahona de la Cerda, Jenny Barke, Gregor Baron, Antonia Bartels, Matthias Barth, Mario Bartsch, Matthias Bartsch, Banu Baturay, Maria Bauer, Julia Baumgärtel, Rainer Baumgärtner, Jeanette Bederke, Dagmar Bednarek, Nina Bednarz, Anna Beeck, Barbara Behrendt, Jana Bennewitz, Anneliese Bergemann, Miriam Berger, Ilka Berghoff, Nikolaus  Bernau, Antje Beyer, Magdalena Bienert, Annette Birke-Stumper, Sylke Block, Dirk Boeck, Christiane Böhm, Antje Bonhage, Anna Bordel, Susan Born, Oliver Brand, Holger Brandenbusch, Andrea Brandt, Marion Brasch, Kerstin Breinig, Arndt Breitfeld, Anke Brekerbohm, Ursula Bremer-Engels, Judith von Bresinsky, Stefanie Brockhausen, Elia Brose, Regine Bruckmann, Susanne Bruha, Ursula Brunner, Jürgen Buch, Karin Buchberger, Julian von Bülow, Britta Bürger, Anke Burmeister, Birgit Bursch, Gabi Busemann, Lucian Busse, Tilmann Büttenbender, Daniel Caliebe, Michael Castritius, Sami Chahbani, Katja Charlé, Gilles Chevalier, Peggy Chlubek, Hanno Christ, Silke Cölln, Magdalena Contreras, Anna Corves, Sofie Czilwik, Sabine Dahl, Christine Deggau, Gerd Dehnel, Beatrix Deller, Magdalena Dercz, Stefan Diedrich, Simona Dobmeier, Anja Dobrodinsky, Robert Dombrowski, Tina Dörr, Marius Drachholtz, Frank Drescher, Annegret Eberl, Jana Ebert, Susanne Ebert, Dorothea Echte, Felix Edeha, Gerhardt Ehemann, Monique Ehmke, Ivo Ehrlich, Judith Eichler, Lilly Eikermann, Sölvi Eisner, Jens Ellenberg, Elstermann Elstermann, Helmut Engelhardt, Andrea Everwien, Rainer Fett, Stefan Feurich, Ulrike Finck, Christian Find, Matthias Finger, Julia  Fischer, Maximilian  Fischer, Tomas Fitzel, Solvig Fitzner, Thomas Fitzthum, Janine Flamme, Torsten Foeste, Henry Förster, Melanie Freise, Maren Freund, Anke Friedrich, Corinna Fuckas, Jürgen Funk, Thorsten Gabriel, Elisabetta Gaddoni, Moritz Gahler, Birgit Galle, Roman Garthoff, Pierre Gaulke, Hanno Geduldig, Cornelia Geis, Björn Geldermann, Beate Gerboth, Jens Gerhardt, Michaela Gericke, Laura Gerlic, Charlotte Gerling, Salar Ghazi, Matthias Gindorf, Michael Gladisch, Hasan Gökkaya, Alexander Goligowski, Sibylle Gollwitzer, Tobias Goltz, Maike Gomm, Ramona Gonnermann, Heike Göttel, Dorian Götz, Hilke Grabow, Irina Grabowski, Nicola Graf, Jana Graziano, Fabian Grieger, Elena Griepentrog, Michaela Grimm, Götz Gringmuth-Dallmer, Doris Renée Groth, Andreas Gruner, Rolf Grünewald, Juliane Gunser, Michael Günther, Frauke Gust, Kerstin Guthke, Natascha Gutschmidt, Florian Haase, Eva Habig, Susanne Hakenjos, Anja Haller, Thomas Hamann, Christofer Hameister, Katrin Hampel, Sebastian Hampf, Victor Hanck, Andrea Handels, Erik Hanjohr, Anna Hanke, Julia Harbeck, Eduard Hartmann, Jannis Hartmann, Heike Hartung, Mario Hassert, René Hausmann, Claudia Heber, Nico Hecht, Alena Hecker, Anja Heilmann, Klaus Heinemann, Thomas Heinloth, Andrea Heinze, Mirko Heise, Katrin Heise, Joachim Held, Elke Helmts, Rico Herkner, Friedrich Herkt, Boris Hermel, Anja Herr, Lutz Herrmann, Ralf Herrmann, Anja Herzog, Dirk Heth, Andreas B. Hewel, Ole Hilgert, Martina Hiller, Birgit Hinze, Sören Hinze, Andreas Hirschbrich, Karin Hoffmann, Renate Hoidn, Christoph Hölscher, Stephan Holzapfel, Catharina Hopp, Maximilian Horn, Sabine Horn, Andrea Hübers, Marion Hücherig , Jörg Hülse, Josefine Jahn, Ulrike Jährling, Veith Jänchen, Stefan Janecke, Ingo Janssen, Sabine Jauer, Ingvar Jensen, Claudia Jung, Jana Kaesdorf, Matthias Kaether, Kamilla Kaiser, Alexandra Kaiser-Hatz, Jana Kalms, Emilie Kaminski, Carsten Kampf, Kristof Kannegießer, Aleksandra Karolczyk, Marika Kavouras, Jens Kelle, Matthias Kerckhoff, Jörn Kersten, Holger Kessler, Miriam Keuter, Kristina von Keyserling, Dorett Kirmse, Kati Kliemann, Susanne Klingbiel, Peter Klinke, Andreas Knaesche, Dagmar Kniffki, Hanka Knipper, Christoph Kober, Giuliana Koch, Mike Kochan, Stefan Kochinke, Anja Koch-Schwarz, Ralf Koester, Anne Kohlick, Mario Köhne, Andreas König, Sonja Koppitz, Tim Korge, Franz Kowalski, Juliane Kowollik, Karo Kraemer, Oliver Kraft, Sabine Kramm, Oliver Kranz, Yvonne Krause, Martin Krauss, Johannes Kreutz, Alexandra Krieger, Carsten Krippahl, Kristin Krüger, Oliver Krüger, Simon Krüßmann, Annette Kufner, Jens Kuhl, Guido Kulecki, Noreen Kusnezow, Vinzent Kutsche, Veronika Làbas, Dany Lahne, Klaus Lampe, Christiane Lange, Ralf Langenhahn, Kathrin Langenkamp, Jens Lehmann, Julian Lentz, Jennifer Lichnau, Hendrick Lier, Michael Lietz, Timm Lindenau, Georg Lindt, Tilmann Lingesleben, Michael Liss, Ute Löhning, Francisca Lopez, Natascha Lottes-Cieslak, Jakob Lötzsch, Heike Lutz, Uwe Madel, Thomas Mahler, Lars Maibaum, Theresa Majerowitsch, Paraskevi Makri, Torsten Mandalka, Andrea Marczinski, Robin Marienfeld, Frank Marquardt, Andreas Marschner, Max Marten, Katrin Marx, André Matthias, Franziska Maushake, Andrea Mavroidis, Colin McKinnon, Sebastian Meerheim, Katja Meffert, Silke Mehring, Pablo Gallo Mejias, Michael Mellinger, Chris Melzer, Jan Menzel, Andree Metzler, Sebastian Meyer, Gerald Meyer, Corinna Meyer-Kringel, Fanny Michaelis, Anke Michels, Felix Michels, Torsten Michels, Annette Miersch, Anita Mladina, Felix Moniac, Agnes Monka, Michaela Monsees, Birte Morlin, Sascha Moser, Ute Mueller-Schlomka, Bendrik Muhs, Carolin Müller, Sabine Müller, Elisabeth Müller-Timm, Kai Mund, Sarah Murrenhoff, Dörthe Nath, Anja Neraal, Matthias Neumann, Thomas Neuner, Steve Neuwirth, Philipp Nitzsche, Oliver Noffke, André Noll, Michael Nowak, Jörg Nussbaum, Stefan Oberwalleney, Tonia Oentrich, Swetlana Oheim, Henner Orlia, Stefanie Otto, Susanne Papawassiliu, Thorsten Pape, Regina Paschke, Anna Pataczek, Claus Peters, Maria Petersen, Kira Pieper, Fred Pilarski, Carolin Pirich, Jacqueline Piwon, Matthias Pohl, Charlotte Pollex, Polina Polovnikova, Jörg Poppendieck, Steffen Prell, Gabi Probst, Stefan Rachow, Birgit Raddatz, Ecki Ramón Weber, Philipp Rapp, Ronald Reichardt, Manuela Reichart, Anke Reichel, Sebastian Reim, Christoph Reinhardt, Susanne Reinhardt, Ulrike Reinhardt, Ino Reinhold, Martin Reinhold, Moritz Reininghaus, Kerstin Reinsch, Freya Reiß, Lisa Rensch, Gudrun Reuschel, Marc Reynders, Jan Rieger, Caroline Rilat, Andrea Ringelstetter, Mathias Ristow, Florian Rith, Wolfgang Rohrer, Birgit Röhricht, Martina Rolke, Philipp Rother, Christina Rubarth, Serjoscha Rückert, Fabian Ruckteschler, Hilke Rusch, Thomas Sauer, Britt Schaefer, Fabian Schalling, Michael Scheibe, Olaf Scherler, Gerd Schiedewitz, Thomas Schiese, Theresa Schiewack-Szymoniak, Sebastian Schiller, Matthias Schirmer, Sarah Schiwy, Frank Schlegel, Bastian Schmale, Patrick Schmelzer, Frank Schmid, Fabian Schmidinger, Ev Schmidt, Barbara Schnabel, Alisa Schneider, Susanne Schneider, Sebastian Schöbel, Jasmin Schomber-Krause, Tony Schönberg, Stefan Schönberger, Christine Schöniger, Werner Schoninger, Günter Schreiber, Martina Schrey, Ute Schuhmacher, Heike  Schüler, Bettina Schulze, Kai Schulze, Klemens Schulze, Thomas Schulze, Petra Schumacher, Alexander Schurig, Frank Schütte, Ortrun Schütz, Robert Schwaß, Lisa Schwesig, Detlef Schweter, Katrin See, Sybille Seitz, Ermin Selmanovic, Michael Senft, Anna Severinenko, Wolf Siebert, Jaakko Siren, Martin Skibba, Ludger Smolka, Dirk Sonntag, Yasser Speck, Stefan Sperfeld, Martin Spiller, Arne Sprung, Kerstin Städtner, Ursula Stamm, Lisa Steger, Renate Steininger, Marie-Theres Steinke, Karsten Steinmetz, Christine Stellmacher, Claudia Stern, Jenifer Stiller, Katrin Stiller, Jutta Stindtmann, Frank Stoi, Ralph Stolle, Markus Streim, Ute Sturmhoebel, Jan Tautenhahn, Stephanie Teistler , Beate Tembridis, Julie Thoms, Christian Tietze, Frederike Timme, Oda Tischewski, Christina Torge, Katharina Trümper, Sabine Tzitschke, Andreas Ulrich, Hilde Van Poucke, Kathrin Vass , Katrin Veuskens, Andreas Vick, Karin Vieting, Hans-Christian Vitt, Friederike Vogel, Börg Vogt, Andreas Vogtmeier, Ursula Vosshenrich, Henning Wächter, Jens Wächtler, Heiko Waldera, Fabian Wallmeier, Regina Wallner, Franziska Walser, Thomas Walther, Martin Waßmann, Katja Weber, Thomas Weber, Svenja Weber, Carsten Wehrhoff, Marion Weinfurter, Kersten Weise, Tanja Weiß, Kerstin Weiss-Motz, Monika Wenczel, Christoph Wende, Lars Wendt, Marvin Wenzel, Maik Werther, Mathias Wesselmann, Ricardo Westphal, Mathias Wetzl, Maik Wieland-Di Bella, Jan Wiese, Peter Wilhelm, Martin Willis, Aurelie Winker, Caroline Winkler, Anne Winter, Thomas Winter, Carl Winterhagen, Jonas Wintermantel, Vanessa Witzki, Jana Wochnik, Manja Wolff, Alexander Wolk, Markus Woller, Britta Wulf, Catarina Zanner, Ina Zeidler, Ulli Zelle, Holger Zimmer, Stephan Zimmer, Anita Zimmermann, Karsten Zummack

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Ich unterstütze ebenfalls diesen offenen Brief mit meinem Namen und bestätige dies durch eine formlose E-Mail an unterschreiben@rbbpro.de .

Analoge Variante zum Ausdrucken und Unterschriftensammeln im Sender:

Offener Brief der Belegschaftsvertretungen im rbb

Unabhängigkeit ist unser höchstes Gut

An die Mitglieder des Abgeordnetenhauses Berlin und des Landtags Brandenburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

die anstehende Novellierung des rbb-Staatsvertrags wird in der rbb-Belegschaft sehr genau verfolgt, mit großen Erwartungen und der Hoffnung auf ein Ende der Krise unseres Senders. Vielen der im Entwurf vorgesehenen Änderungen stimmen wir zu und freuen uns auf eine zügige Umsetzung.

Offener Brief der Belegschaftsvertretungen im rbb weiterlesen

Offener Brief

Warum es so nicht zu einer Tarifeinigung kommen kann


Streik und wieder Streik und immer noch keine Tarifeinigung in Sicht. Warum?
Die rbb-Geschäftsführung will keine soziale Abstufung bei den Tarifsteigerungen, obwohl die Einkommensschere mit den Jahren zwischen oben und unten im rbb immer größer geworden ist. Die Gehälter der rbb-Führung sind nach wie vor extrem hoch, obwohl der rbb durch das massive Fehlverhalten seiner Führung in die Krise gekommen ist. Wir Mitarbeiter*innen sollen die Suppe auslöffeln, die wir nicht versalzen haben. Das ist unfair. Und das können wir nicht akzeptieren!

Argument gegen eine soziale und nachhaltige Komponente bei den Tariferhöhungen von Seiten der rbb-Verhandlungsführer: Die Mehrverdienenden hätten ja auch höhere Ausgaben: Kosten für ein Haus, eine Privatschule oder eine Privatkita zum Beispiel. Das ist zynisch! In Zeiten, in denen Mitarbeiter*innen der unteren Gehaltsstufen und viele unserer Beitragszahler*innen beim Einkaufen überlegen müssen, was in den Korb kann. Es ist zynisch in Zeiten, in denen freie Mitarbeiter*innen um ihre Jobs bangen müssen, weil die rbb-Geschäftsführung sich nicht zu einem Bestandsschutz für arbeiternehmerähnliche Freie durchringen kann. Es ist zynisch in Zeiten, in denen Programm weggespart wird! 2,8 % mehr für Gutverdienende ebenso wie für die unteren Einkommensstufen kann also in diesen Zeiten nicht die Lösung sein!

Unsere Interimsintendantin Katrin Vernau möchte Intendantin des rbb bleiben. Sie zeigt uns, die wir seit Jahren und Jahrzehnten das Programm dieses Senders machen, aber keine Wertschätzung! Will sie wirklich unsere Intendantin bleiben?! Sie begründet ihre Härte bei den Tarifverhandlungen damit, dass der rbb kein Geld habe. Geld für überhöhte Führungsgehälter ist aber nach wie vor da! Warum bekommt die Intendantin des rbb nach wie vor mehr Geld als die politische Führung unserer Bundesländer? Das ist keiner Beitragszahlerin, keinem Beitragszahler zu vermitteln. Das ist der Politik, die über die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks entscheidet, nicht zu vermitteln. Und uns Mitarbeiter*innen, die wir an einer Zukunft unseres Senders hängen, auch nicht!

An die rbb-Geschäftsführung: Zeigen Sie uns, dass Sie bereit sind, selbst den Gürtel enger zu schnallen. Wie wäre es mit dem Verzicht der oberen Gehaltsbezieher*innen auf die tariflichen Lohnsteigerungen? Damit die anderen Mitarbeiter*innen eine an ihrem Gehalt bemessene und der Inflation entsprechende Erhöhung ihrer Gehälter bekommen. Damit wir beim Honorarrahmen für Freie endlich den Zielhonorarrahmen erreichen. Damit endlich ernsthaft über einen Bestandschutz für alle Freie im rbb geredet werden kann.

Wir glauben an die Zukunft des rbb. Einen anderen rbb. Wir glauben an die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Einen anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Zeigen Sie uns, dass Sie das auch tun! Bewegen Sie sich!

Ihre Mitarbeiter*innen des rbb

Zustimmung gerne an verdi-rbb-exclusiv@lists.verdi.de

Offener Brief

rbb PRAXIS muss bleiben!

Mit großer Bestürzung haben wir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der rbb PRAXIS von den Plänen der Geschäftsführung Kenntnis genommen, die lineare Ausstrahlung der über 30 Jahre auf dem Mittwochs-Sendeplatz um 20.15 Uhr ausgestrahlten Gesundheitssendung ab 2024 einzustellen.

Wir fordern:

  • den Erhalt des Themas „Gesundheit“ auf dem Sendeplatz Mittwoch 20.15 Uhr; gegebenenfalls in neuer Form, aber mit aktuellen Gesundheitsthemen aus der Region und mit Service für unsere Zuschauerinnen und Zuschauer.
  • den Erhalt des Kompetenzzentrums rbb PRAXIS als Zulieferin von trimedialen und vertiefenden Gesundheitsthemen. Mit klaren Absprachen und Strukturen der Zulieferungsbedingungen: Zielredaktionen, Sendeplätze und Sendezeiten.
  • den Erhalt der Webseite rbb PRAXIS mit der bekannten URL.

Starke Zuschauerbindung

Wir können die Entscheidung, das TV-Formt rbb PRAXIS abzusetzen, nicht nachvollziehen und haben bis heute auch keine Argumente gehört, die diesen harten Schnitt begründen würden. Die Zuschauerinnen und Zuschauer der PRAXIS sind ein treues Publikum, das Woche für Woche einschaltet. Der rbb verprellt mit dieser Entscheidung genau diejenigen, die gern ihre Rundfunkgebühren zahlen und sich thematisch, regional und persönlich an den Rundfunk Berlin Brandenburg gebunden fühlen. Auf diese Zuschauerinnen und Zuschauer sollten wir nicht verzichten.

Hinzu kommt: die Redaktion ist eng mit den Gebührenzahler:innen verbunden. Wir haben ein treues Studiopublikum, erhalten viele Zuschauerbriefe und Mails, häufig mit medizinischer Fragestellung. Medizinische Fragen werden alle beantwortet, und zwar von einer Fachärztin für Innere Medizin und Redakteurin der rbb PRAXIS. Wir beantworten aber nicht nur Fragen, sondern greifen Zuschauer-Themen in unserer trimedialen Berichterstattung auf. Das ist genau die Interaktion mit dem Publikum, die sich der rbb wünscht.

Erfolgreiche Webseite & preisgekröntes Digitalformat

Die Webseite „rbb-praxis.de“ ist DIE am häufigsten geklickte Seite des rbb Fernsehens. Von der reinen Sendebegleitung hat sie sich schon lange zur Gesundheitsseite gewandelt – mit eigenen User fokussierten und multimedial verknüpften Inhalten. Seit rund einem Jahr ist sie mit der starken Brand „rbb PRAXIS“ auch regelmäßig Seite-1-Suchergebnis bei Google, der wichtigsten Suchmaschine im weltweiten Netz. Zu verdanken ist das einem aufwendigen und sehr erfolgreichen SEO-Projekt. Diese jahrelange Aufbauarbeit muss erhalten bleiben, was zumindest voraussetzt, dass die URL der Webseite erhalten bleibt.

Beteiligt ist die rbb PRAXIS Redaktion auch am TikTok Format safespace. Safespace ist mehrfach preisgekrönt, unter anderen mit dem Grimme Online Award, dem Prix Italia oder dem DOK.digital. Und safespace ist „pädagogisch wertvoll“. Dieses Info-Format für junge weiblich gelesene Personen im Alter von 14 bis 16 Jahren wurde gemeinsam von rbb PRAXIS und FRITZ entwickelt und umgesetzt und wird bis heute von der rbb PRAXIS Redaktion inhaltlich mitbetreut.

Beste Vernetzung ins Berliner Gesundheitswesen

Berlin ist DIE Gesundheitsstadt in Deutschland. Hier gibt es mit der Charité das größte europäische Klinikum überhaupt; zudem bedeutende Forschungseinrichtungen wie das Max-Delbrück-Centrum, das Berlin Institute of Health oder das Robert Koch-Institut, um nur einige zu nennen. Die Redaktion von rbb PRAXIS leistet mit Ihren fünf festangestellten und mehr als einem Dutzend freier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine kontinuierliche Berichterstattung über Gesundheitsthemen vor Ort. Wir verfügen über ausgezeichnete Kontakte in die Berliner Gesundheitsszene, die auch von anderen Redaktionen im Haus gern abgerufen werden. Das hat sich vor allem während der Corona-Pandemie gezeigt, als „Gesundheit“ fast täglich auf der Nachrichtenagenda war. Diese Expertise ist über Jahrzehnte aufgebaut worden und findet nicht nur im Fernsehen statt, sondern – durch die inzwischen über zehn Jahre andauernde Zusammenarbeit mit Inforadio – auch im Radio und im Internet. rbb PRAXIS war die erste Redaktion im rbb, die trimedial gearbeitet hat. Und auch die erste Gesundheitsredaktion, die alle drei Ausspielwege bedient.

Höchste gesellschaftliche Relevanz

Unsere Sorge ist, dass durch den Wegfall der wöchentlichen TV-Gesundheitssendung und das Ende der Zusammenarbeit mit Inforadio, Gesundheitsthemen im rbb viel zu wenig vorkommen werden. Und, dass kein Platz mehr sein wird für fundierte Recherche und Hintergrundinformationen zu diesen Themen. Zwar werden gesundheitspolitische Themen wie etwa die Krankenhausreform oder der Pflegenotstand weiterhin in der tagesaktuellen Berichterstattung aufgegriffen. Aber es gibt andere Themen, die es in Zukunft schwer haben werden. Wer informiert aus erster Hand über neue Therapien und ihre Relevanz für kranke Menschen? Wer berichtet über die Situation chronisch Kranker und wo sie Hilfe finden? Wo kommen Menschen mit psychischen Erkrankungen zu Wort? Und wo finden Gebührenzahler:innen Informationen dazu, wie eine Reha beantragt wird oder wie man einen Termin beim Spezialisten oder der Spezialistin bekommt?

Gesundheit am Mittwochabend muss bleiben

Wir fordern die Geschäftsleitung des rbb auf, ihre Entscheidung zu überdenken. Vor allem die Aufgabe des etablierten Sendeplatzes für Gesundheit am Mittwochabend halten wir für falsch.

Im Moment ist geplant, dass Gesundheitsthemen für die Mediathek first produziert werden, die dann im Nachgang um 21 Uhr nach dem SUPER.MARKT linear ausgestrahlt werden sollen. Wir bezweifeln sehr, dass die Zuschauerinnen und Zuschauer Gesundheitsthemen, auf diesem Sendeplatz finden werden. Der schon als „SUPER-Montag“ deklarierte Sendeplatz ist ganz klar mit Verbraucherthemen assoziiert.

„Hochglanz“ erfordert Zeit und Geld

In den geplanten Mediatheks-Projekten werden zudem nur ganz bestimmte Themen vorkommen, die längst nicht mehr die Vielfalt abbilden werden, die wir bislang bedient haben. Klar ist: „Hochglanz-Gesundheitsprodukte“ für die Mediathek lassen sich nicht mit einem Sparbudget realisieren, wie nicht zuletzt beim „Digital Day“ sehr deutlich wurde. Um in der Mediathek erfolgreich zu sein, braucht es intensive Formatentwicklung, aufwendige Produktion und geeignete Maßnahmen zur Distribution.

Die Geschäftsleitung sollte sich fragen, wie wichtig ihr die Gesundheitsberichterstattung im rbb ist und wie diese zuverlässig und nachhaltig finanziert werden kann – trotz des notwendigen Sparkurses!

Berlin, im Mai 2023