KEF-Empfehlung + Honorarabrechnung + Personalratswahl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

oh, oh oh, was für eine Klatsche! Bereits einen Tag VOR der offiziellen Empfehlung der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) sind die Brandenburger Landespolitiker:innen gestern schon mal Sturm gelaufen gegen eine mögliche Erhöhung der Gebühren. Nun liegt der Vorschlag auf dem Tisch: laut der KEF sollte der Beitrag ab Januar 2025 um 58 Cent steigen – auf dann 18,94 Euro pro Monat. Damit läge die Beitragserhöhung noch unter der aktuellen Inflationsrate. Von einem „völlig falschen Signal“ ist bei den Politiker:innen die Rede. Dass erst einmal die „Rücklagen in Größenordnungen“ aufgebraucht werden sollten. Besonders der Hinweis bitte schön zuerst an der „technischen Ausrüstung“ zu sparen, treibt den Verantwortlichen für das technische Equipment in unserem Hause vermutlich die Tränen in die Augen.

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Wer gelegentlich mit den Kamera-Kolleg:innen des rbb unterwegs ist und mitbekommt, dass die altersschwachen Sucher an den nicht mehr taufrischen Kameras nur das kleinste Problem sind, fragt sich ernsthaft, an welcher „technischen Ausrüstung“ die Politiker:innen gerne sparen würden. Sicherlich wird es dazu bald gute Ratschläge geben. Bis dahin reibt sich die Freienvertretung verwundert die Augen und fragt sich, wieso eigentlich jeder Euro im rbb zweimal umgedreht wird, Sendungen eingestellt, Hörfunkprogramme verschlankt, Investitionen ausgesetzt, Tariferhöhungen ausgeschlossen werden, wo doch nach Ansicht der politisch Verantwortlichen „Rücklagen in Größenordnungen“ in irgendwelchen Schubladen rumgammeln?

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Im Klartext empfehlen die Politiker:innen: Sparen bis es quietscht (im rbb bereits laut vernehmbar) – ABER bei gleichbleibender Qualität des journalistischen Angebots und mit einem deutlich größeren Anteil der Berichterstattung aus Brandenburg. Allein die GRÜNEN im Brandenburger Landtag stellen fest, dass die „Bedingungen für Qualitätsjournalismus nicht vom Ministerpräsidenten festgelegt“ werden können. Sollte man meinen… Und ja, die Misswirtschaft vergangener Zeiten hat im rbb nicht unwesentlich zur jetzigen Situation beigetragen. Seither ist eine Menge passiert und nicht zuletzt zahlen vor allem die freien Kolleg:innen die Zeche, weil Sendestrecken wegfallen, Programme gestrichen werden – und dennoch weiterhin jede und jeder im rbb den öffentlich-rechtlichen Auftrag sehr ernst nimmt. #sparenbisesquietscht

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Doch zurück in die Niederungen des alltäglichen Freien-Daseins – und da hakt es nach wie vor bei den Abrechnungen, die ja zunächst erst einmal gar nicht verschickt wurden. Zuletzt ließ uns ein Kollege wissen, dass er bei den Beiträgen zur Pensionskasse nicht nachvollziehbare Unregelmäßigkeiten festgestellt hat. Nun taucht eine neue Baustelle auf:  die Zuschüsse zur privaten Krankenversicherung können derzeit wegen technischer Probleme nicht korrekt berechnet werden und bleiben deshalb ganz aus. Ob das tatsächlich nur ein Problem der BVUK-Mitglieder ist, hat uns die Personalabteilung auf Anfrage noch nicht mitgeteilt. Die Freienvertretung meint: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Nehmt euch die Zeit und kontrolliert eure individuellen Honorarabrechnungen! Auch in Hinblick auf die Tarif- und Honorarerhöhungen von Dezember 2023 und Januar 2024. Wie gesagt, die Freienvertretung hilft beim Nachrechnen! #tobecontinued

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Das war dann doch eine für viele überraschende Ankündigung: Programmdirektorin Martina Zöllner wird ihren im Sommer endenden Vertrag mit dem rbb nicht verlängern. Die Süddeutsche Zeitung mutmaßt, dass da eventuell etwas mit der Chemie zwischen Intendantin und Programmdirektorin nicht stimmen könnte. Wie dem auch sei: viele freie Kolleg:innen haben uns wissen lassen, dass sie die Entscheidung von Martina Zöllner bedauern, nicht länger die Programmgeschicke des Senders leiten zu wollen. Vielen gilt sie als nahbare und verlässliche Führungskraft, die auch oder gerade in Zeiten des verordneten Sparzwangs journalistische Qualität stehts im Auge behielt. Allerdings hat sie als versierte Expertin für Spielfilmproduktionen im rbb leider nicht mehr viel zu gestalten. Die viel zitierten „Kernaufgaben“, auf die sich der rbb in Zukunft beschränken muss, also in erster Linie tagesaktuelle Information, lässt wenig bis gar keinen Spielraum für fiktionale Projekte. #sparenbisesquietscht

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Aber es ist ja nicht alles schlecht! Die Freienvertretung ist immer noch mächtig froh darüber, dass freie Kolleg:innen demnächst im Personalrat sitzen werden. In den letzten 10 Jahren in der Freienvertretung haben wir darauf hingearbeitet und keine Gelegenheit ausgelassen, uns für dieses Ziel einzusetzen. Nun ist es endlich so weit. Dass mit der Personalratswahl die Freienvertretung endgültig Geschichte sein wird, sehen wir natürlich auch mit einem weinenden Auge. Denn: es war ja nicht alles schlecht, auch wenn wir – berechtigterweise – immer auf unsere fehlenden Rechte aufmerksam gemacht haben. Bevor es allerdings zur Auflösung der Freienvertretung kommt, wird es noch ein rauschendes Fest geben, versprochen! Den Party-Termin werden wir euch selbstverständlich rechtzeitig mitteilen! #tobecontinued

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Nun endlich gelten die freien Kolleginnen und Kollegen als „Beschäftigte“ im Sinne des Bundespersonalvertretungsgesetzes und deshalb dürfen sie auch im Personalrat vertreten sein. Die Wahlen müssen (bundesweit) im Mai stattfinden. Der genaue Termin für die Wahlen im rbb ist noch nicht raus, den muss ein noch zu bildender Wahlvorstand festlegen. Und weshalb sollte euch das interessieren? Ganz einfach: wenn Freie auch in Zukunft eine starke Vertretung haben sollen, müssen sie im Personalrat zahlreich vertreten sein. Die Gewerkschaften ver.di und DJV haben sich dazu entschlossen, mit paritätischen Wahl-Listen anzutreten, d.h. die Plätze werden gleichmäßig zwischen festen und freien Kolleg:innen verteilt. Das findet die Freienvertretung gut, denn schließlich machen die Freien ja auch beinahe die Hälfte der Belegschaft aus. Wir werden euch an dieser Stelle regelmäßig mit allen wichtigen Informationen zur Personalratswahl auf dem Laufenden halten. Das einzige, was ihr tun müsst: aufmerksam den Newsletter lesen und WÄHLEN GEHEN! Bis dahin bleibt aber noch ein wenig Zeit 😉.#tobecontinued

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Deshalb wünschen wir euch jetzt erstmal: Ein schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, loggt sich am besten erstmal ein über https://rbb.sharepoint.com/sites/Intranet-Startseite.