Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist soweit, jetzt spart der rbb sogar am Essen! Über die Qualität in der Teestube bzw. im Casino gingen ja die Meinung schon immer auseinander. Aber jetzt geht es nochmal deutlich runter bei den Öffnungszeiten – und rauf mit den Preisen.
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Während die bereits reduzierten Zeiten zuletzt eher mit Problemen der Betreiber zu tun hatten, geht es jetzt um den neuen Normalzustand. Geöffnet haben die Kantinen künftig nur noch an Werktagen von 7.30 bis 15.30 Uhr, auch an Brückentagen bleiben die Kantinen geschlossen. Also keine warmen Mahlzeiten mehr für diejenigen, an Wochenenden, Feiertagen und in der Spätschicht den Laden am Laufen halten? Genau so.
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Ein Teil der Wahrheit dabei ist: Auch die Pächter waren schon lange nicht mehr begeistert, dass sie ihr knappes Personal außerhalb der lukrativen Mittagszeit einsetzen sollten. Aber die entscheidende Rolle spielt jetzt in der Krise das Geld, dass der rbb nicht mehr zuschießen will, um die Versorgung in den Randzeiten zu finanzieren. Die Freienvertretung hat sich Kosten und Nutzen vorrechnen lassen – das Ergebnis ist leider tatsächlich deprimierend. Von dem zuletzt gezahlten Zuschuss könnte man auch 20 Durchschnittsfreie ein Jahr lang beschäftigen. Auf der anderen Seite haben nur noch wenige Kunden die langen Öffnungszeiten überhaupt genutzt. An Wochenenden lagen die durchschnittlichen Tageseinnahmen (!) in Berlin etwas unter 100 Euro, in Potsdam ein bisschen drüber. Um zwei Großküchen sinnvoll zu auszulasten, fehlt nicht nur ein bisschen mehr Kundschaft, das Zehnfache wäre schon eher die Größenordnung.
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Und die Preise? Im Casino waren sie bereits erhöht worden, in der Teestube schlägt das neue Preisniveau ab Dienstag voll durch. 3,50 Euro für einen Teller Suppe (+ 50 Cent) bewegt sich ungefähr im Rahmen der allgemeinen Inflation. Einmal das „Herzhafte“ (Montag und Freitag) macht jetzt 5,50 Euro (+ 41 Prozent), Dienstag bis Donnerstag kostet das aufwändige Hauptgericht 6,50 Euro. Ja, Personalrat und Freienvertretung haben dabei sogar noch ein bisschen rausgeschlagen. Aber zugegeben, echte Hilfe wäre wohl nur ein echter Inflationsausgleich …
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… und der steht nach wie vor in den Sternen. In den Terminkalendern der Tarifverhandlungsführenden steht zwar inzwischen am 15. August auch ein „Sondierungsgespräch mit Demmer und Vernau“, aber ob dabei etwas Zählbares herauskommt, darf man bezweifeln. In der nicht mehr ganz frischen Einladung hat die Interimsintendantin lediglich in Aussicht gestellt, die Finanzsituation des rbb darzustellen. Die Gewerkschaften haben deutlich gemacht, dass sie keine Nullrunden akzeptieren werden. (Und die Freienvertretung merkt noch an, dass eine Verschiebung der Honorarangleichung auf 2027 ja wohl ein schlechter Witz wäre.) #tobecontinued.
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Apropos Honorare: Dass auf den freien Social-Redakteur:innen die höchsten Hoffnungen für eine öffentlich-rechtliche Zukunft liegen, sie beim rbb aber aus Honorarangleichungsgründen (s.o.) immer noch die niedrigsten Tagessätze bekommen, das wissen ja wahrscheinlich alle. Aber dass in der preisgekrönten Safespace-Redaktion nicht mal diese bescheidenen Honorare zuverlässig ausgezahlt werden, das ist seit dieser Woche im Belegschaftschat nachzulesen. Dem Brandbrief der empörten Kolleginnen kann die Freienvertretung nichts hinzufügen. Außer vielleicht, dass sie in der Tat keine Einzelfälle sind. Wie sieht es bei euch aus? Macht gerne mit bei unserer Kurzumfrage.
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Vielen Dank für die Rückmeldungen zum Handout für Freie. Eins hat sich schon mal herausgestellt: Zum Thema Geld bei Urlaub und Krankheit gibt es schon eine Menge Informationen. Aber von der Familiensonderzahlung (= 84 Euro monatlich pro Kind) wissen viele noch zu wenig. Auch die Freienvertretung hat keine Ahnung, wie viele der Berechtigten ihren Anspruch überhaupt geltend machen. Pro Jahr überweist der rbb Arbeitnehmerähnlichen mit Kindern bis 25 Jahre 700.000 Euro – das müsste für knapp 700 Kinder reichen. Ein paar Haken und Ösen gibt es zwar (ab 18 Jahren z.B. muss der Antrag jährlich gestellt und eine Ausbildung nachgewiesen werden, vergleichbarer Leistungen anderer Arbeitgeber für dasselbe Kind werden angerechnet), aber die Mühe lohnt sich.
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Und gar nicht oft genug kann man auf die Pensionskasse Rundfunk hinweisen! Da sind auch längst nicht alle dabei – aber nur wer Mitglied wird, bekommt vom rbb einen Zuschuss zur betrieblichen Altersversorgung. (Alte Verträge der Presseversorgung werden ebenfalls im Einzelfall durch den rbb weitergefördert.)
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Letzter Tipp, bei dem sich die Freienvertretung fragt, ob wirklich alle Berechtigten ihre Ansprüche geltend machen. Von nicht einmal 0,9 Prozent der Arbeitnehmerähnlichen weiß der rbb, dass sie schwerbehindert bzw. gleichgestellt sind. Möglich, dass der Anteil tatsächlich so niedrig ist, aber weil der Anteil unter Arbeitnehmern im Bundesdurchschnitt bei 4,6 Prozent liegt, halten wir das leider für extrem unwahrscheinlich. Sondern fürchten, dass sich viele freie schwerbehinderte Kolleg:innen lieber nicht zu erkennen geben, um keine weiteren Benachteiligungen zu riskieren. Dadurch gehen aber auch die sieben Kalendertage zusätzlicher Urlaubsanspruch unter, der Schwerbehinderten von Gesetzes wegen zusteht.
Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung
Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, loggt sich am besten erstmal ein über https://mein.rbb-online.de.