Krise im Vorabend + Tarifverhandlungen + Schaukeln

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

Geschichte wiederholt sich nicht? Mag schon sein, philosophisch betrachtet. Für diesen Freitag-der-13.-Newsletter sind die schlechte Quoten im Vorabend allerdings ein echter Wiedergänger.

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Die Redaktion ahnte es mindestens schon seit letzter Woche. Am Montag bestätigte es der Programmdirektor dann persönlich. Und seit der Belegschaftsversammlung am Mittwoch wissen es alle: „Schön und gut“ erfüllt die Erwartungen bei weitem nicht (Tendenz: fallend). Auch „Studio 3“ muss weiterentwickelt werden. Sehenswert der Mitschnitt ab ca. 1:37:00. Und auch, wenn wir in Sachen Fehlerkultur ganz offensichtlich einen guten Schritt weiter sind, fragt sich die Freienvertretung: Woher will der Programmdirektor das Geld nehmen, um damit zwei bis drei regionale Beiträge am Tag zu finanzieren?

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Immerhin bei den dafür erforderlichen EB-Teams dürfte die Finanzierung leichtfallen: Das bewährte Personal ist vorhanden und einsatzbereit, und wenn die Kolleg*innen statt Ausgleichszahlungen richtige Honorare bekommen, kostet das den rbb kein zusätzliches Geld, sondern ist höchstens ein Rechte-Tasche-linke-Tasche-Problem. Falsche Entscheidungen erkennen ist immer eine gute Sache, findet die Freienvertretung. Sie zu korrigieren, wäre noch sehr viel besser. (Und die 5-Tage-Prognose muss weg.)

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Streiken ist aufregend, bringt Menschen zusammen, ist eine tolle Therapie gegen Kommunikationsdefizite. Und streiken lohnt sich: Kurzfristig hat unsere Intendantin schon mal Drinks und Snacks angekündigt („Wir wollen uns Zeit nehmen für uns.“) Und nach den großen Ferien soll es noch ein richtiges Sommerfest geben (im Mitschnitt der Belegschaftsversammlung bei ca. 4:30 Minuten). Die Freienvertretung kommt jedenfalls gerne. Und ist sich völlig einig mit der Intendantin: „Das wird nicht reichen!“

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Bei den Gewerkschaften ist bisher jedenfalls kein neues Angebot der Geschäftsleitung eingegangen. Allzu viel wird wohl ohnehin nicht drinstehen, wie Verhandlungsführerin Deléglise schon am Mittwoch dezent andeutete (ab 42:50 Minuten). Aber das Ergebnis steht immerhin schon mal fest: „Wir werden eine Einigung finden.“ (Schlesinger ab ca. 11.55 Minuten). #tobecontinued

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Schaukeln oder sich verschaukeln lassen, das ist hier die Frage. Wer sich beim Blick ins CNC (wir empfehlen die vollständige Presenter-Reportage ab 1:11:45, drei Minuten später einsteigen reicht aber auch aus) bereits Sorgen um das Medienhaus macht, sollte sich wie der Personalrat unbedingt wissenschaftlich beraten lassen. Was den Laien vielleicht wie der ganz normale Wahnsinn vorkommt, ist für den Fachmann einfach nur ganz normaler, äh, Isomorphismus.

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Wer sich selbst ein Bild vom Digitalen Medienhaus machen möchte: Save the date. Für den 25. Mai hat die Intendantin eine Veranstaltung angekündigt.

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Noch ein paar frische Zahlen gefällig? Zuletzt arbeiteten für den rbb rund 1452 Arbeitnehmerähnliche, davon 449 mit NPG-Bestandsschutz (davon knapp 2/3 Männer, 1/3 Frauen). Ceterum censeo: Jede*r 9. von uns hat das Urlaubentgelt verfallen lassen.  

Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.