Mehr Regionalität + Freie gesucht + Umfrage zur Stimmung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

dieser Tage ist ja oft von einer „Zeitenwende“ die Rede auf der großen politischen Bühne. Wir im rbb haben eine regionale Zeitenwende ja schon längst hinter uns. Die hat im vergangenen Jahr stattgefunden, als über 70 Kolleg*innen von zibb mitgeteilt wurde, dass sie fortan wohl nicht mehr gebraucht würden.  Das regionale Wohnzimmer, das zibb für viele Zuschauer*innen war, wurde kurzerhand geräumt. Kam nicht so gut an – weder bei den Kolleg*innen noch bei den Zuschauer*innen. Die Quote am Vorabend ist im freien Fall. Deshalb nun die Kehrtwende, wieder hin zu mehr Regionalität. Täglich sollen nun wieder drei eigenproduzierte Filme aus der Region im Vorabend zu sehen sein. Das Geld dafür kommt übrigens aus der eisernen Reserve des Programmdirektors. Das ist gut, findet die Freienvertretung. Nicht so gut ist, dass für die Umsetzung nun freie Kolleg*innen fehlen. Etliche haben wohl nach der Einstellung von zibb das Weite gesucht bzw. andere Auftraggeber gefunden. Viele stehen – so beklagen die Redaktionen – nicht mehr zur Verfügung.

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Ironie der Geschichte: Der rbb muss nun wieder auf Autor*innen- bzw. Reporter*innen-Suche gehen. Dieser Tage lohnt es sich deshalb, regelmäßig am „Freien Brett“ vorbeizuschauen. Noch nicht gesehen? Das ist die „Jobvermittlung“ für Freie im Intranet. Zugebenerweise ein wenig versteckt, man muss sich schon Mühe machen, es wirklich finden zu wollen. (Übrigens hinter dem Reiter „Service“, zwischen „Arbeits- und Gesundheitsschutz“ und „Besucheranmeldung“ 😉) Dort jedenfalls werden u.a. Freie für die Redaktion „Schön und gut“ gesucht. Geplant ist wohl auch der vermehrte Einsatz der Regionalreporter*innen aus den Studios. Auch dafür „Daumen hoch“ von der Freienvertretung. Und tatsächlich ist neben der „smarten“ Produktion (Mojos und VJs) auch an den Einsatz klassischer EB-Teams gedacht. Die Älteren erinnern sich: Auf dem Weg zum „digitalen Umbau“ sind die EB-Teams auf der Strecke geblieben. Kameraleute werden nicht mehr in vollem Umfang eingesetzt und bekommen Ausgleichszahlungen dafür, dass sie rumsitzen anstatt das zu tun, was sie können.

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Wenn allerdings nun wieder Freie händeringend gesucht werden, fragt sich die Freienvertretung, warum man die, die NOCH DA sind, nicht besser schützen will? Stichwort „Beschäftigungssicherung“ aka #bestandsschutzfüralle? Das bleibt wohl das Geheimnis der rbb-Delegation bei den vorerst auf Eis gelegten Verhandlungen. Immerhin hat der Warnstreik am 5. Mai die Gesprächsbereitschaft ganz offensichtlich wieder angekurbelt. Jedenfalls ist aus gut informierten Gewerkschaftskreisen zu hören, dass im Juni wieder über eine  mögliche Beschäftigungssicherung geredet werden soll. Ob der Sender dann bereit sein wird, über das von den Gewerkschaften vorgelegte Modell zu verhandeln, ist nicht bekannt. Jedenfalls besteht wohl die Bereitschaft, die „harte Kante“ (also einen Rauswurf vor Erlangung einer Beschäftigungssicherung) zu umschiffen. #tobecontinued

Genaueres erfahrt ihr auf der Freienversammlung +++ ACHTUNG! SAVE THE DATE +++ am 14. Juni 2022 im Kleinen Sendesaal in Berlin. Unbedingt Termin vormerken, weitere Einzelheiten folgen rechtzeitig. Es ist eine Hybrid-Veranstaltung geplant!

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Vorab aber schon mal eine Frage in die Runde: Wie ist es euch ergangen seit dem denkwürdigen Streiktag Anfang Mai? Schon am Tag selbst war klar, dass es gar nicht allein um die Beschäftigungssicherung für die freien Kolleg*innen geht. Das war zwar der Streikgrund, aber der Unmut über schlechte Arbeitsbedingungen und zunehmende Arbeitsverdichtung war ebenso präsent in den Gesprächen. Und auch die Freienvertretung erreicht nach wie vor die Kritik aus unterschiedlichen Bereichen, was alles nicht klappt bzw. besser klappen könnte. Um uns einen Überblick darüber zu verschaffen, wie die allgemeine Stimmungslage eigentlich genau ist, haben wir mal was vorbereitet! Eine kurze und knackige Umfrage zu den Beschwerden, die uns immer wieder erreichen.  Bitte beteiligt euch massenhaft an der kurzen Befragung, damit wir wissen, was auf eurer Prioritätenliste ganz weit oben steht.

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In den letzten Tagen war im rbb viel und oft „Kommunikation“ das Thema  – besser gesagt das „Kommunikationsdefizit“, das mittlerweile auch die Geschäftsleitung ausgemacht zu haben scheint. Seitdem jagt – gefühlt – eine Direktionsversammlung die nächste, gibt es Belegschaftsrunden und Informationstermine.  Die nächste große Veranstaltung steht schon nächste Woche an. Frei nach dem Motto: „Was Sie schon immer mal über das DigitaleMedienHaus erfahren wollten“. Die Informationsoffensive macht die Intendantin zur Chefinnen-Sache, denn sie lädt höchstpersönlich zum Austausch (per Teams) ein, denn es soll ausdrücklich Raum für Fragen und Hinweise geben. Offensichtlich gibt es Klärungsbedarf?

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Denn seitdem der Personalrat das wirklich absolut sehenswerte Video zum Isomorphismus

(was haben Schaukeln mit der Zukunft der Arbeit zu tun???) online gestellt hat, mag keine Führungskraft mehr so recht von „New Work“ reden, wenn es um die digitale Zukunft in unserem Hause geht. Schaukeln allein sind es nicht, so viel hat sich bereits herauskristallisiert – aber, was ist es dann? Könnt ihr ja mal reinschauen und drüber nachdenken…

Aber jetzt erstmal schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

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Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.