Jahresplanung – Resturlaub – Bestandsschutz

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein frohes neues Jahr wünscht die Freienvertretung! Weil die allgemeine Lage derzeit ja eher ins Ungewisse geht, gibt es hier schon mal eine Vorschau auf das, was ganz bestimmt in diesem Jahr ansteht: Ansprüche anmelden, bessere Rechte erkämpfen! Und, äh, Anträge rechtzeitig stellen.

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Kinder zu versorgen? Wichtig ist, dem rbb unaufgefordert alle Unterlagen für die Familiensonderzahlung zu schicken. Für Kinder ab 18 muss jährlich ein neuer Antrag gestellt werden. Es geht im Moment um 82 Euro pro Kind und Monat. Möglichst noch in diesem Jahr wollen die Gewerkschaften die volle Höhe durchsetzen (143 Euro gibt es für Kinder von Festen).

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Ausgleichszahlung fällig? Bestandsgeschütze mit Erfahrung wissen: Ohne Antrag keine Zahlung. Aber auch ohne Bestandsschutz kann es Geld geben. Darum im Zweifel schnell nachrechnen, ob es nur ein schlechtes Jahr war oder: eine wesentliche Einschränkung. Wenn der Sender einen ohne Ankündigung im Vergleich zum Vorjahr 25 Prozent weniger beschäftigt hat (nach 20 Jahren: 20 Prozent), kann es eine Ausgleichszahlung geben. Der Antrag ist formlos, die Freienvertretung hilft gerne beim Nachrechnen.

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Noch Resturlaub? Wer die restlichen Tage noch im alten Jahr unterbringen will, muss sich beeilen, im Januar wird das Haushaltsjahr 2021 geschlossen. Zwar akzeptiert der rbb alten Urlaub ausnahmsweise auch bis Ende April – der kann dann aber nur noch im Jahr 2022 genommen werden. Funfact: Das Urlaubsentgelt macht fast 12 Prozent der rbb-Honorare aus. Aber nur, wenn man die Tage auch alle beantragt! Zuletzt haben 170 Kolleg*innen ganz darauf verzichtet. #kaumzuglauben

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Schon Bildungsurlaub genommen? Etwas flexibler ist das Berliner Bildungszeitgesetz (das auch für die in Brandenburg beschäftigten rbb-Mitarbeitenden gilt). In zwei aufeinanderfolgenden Jahren gibt es zehn Tage – wer also im vergangenen Jahr keinen Bildungsurlaub genommen hat, hat noch nichts verloren.

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Schon den Freien-Osterurlaub gebucht? Die Freien-Initiative „#wirsindnichtda“ ruft zum gemeinsamen Urlaubmachen auf. Corona-konform nicht alle am selben Ort, bewahre, aber alle zur selben Zeit (11.-18. April). Reisende soll man nicht aufhalten, freie Plätze sind noch vorhanden – wer sich eintragen will: Bitte hier entlang! Die nächste Runde der Tarifverhandlungen zur Beschäftigungssicherung …

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… findet jedenfalls am 25. Januar statt, bis dahin steht der Zähler vielleicht schon ein Stückchen höher. Im Vergleich zum Auftakt der Gespräche im September ist der Verhandlungsstand ernüchternd, schreiben die Gewerkschaften: Beendigungsschutz soll es nach dem Willen der Geschäftsleitung lediglich für Kolleg*innen geben, die mindestens 20 Jahre ununterbrochen dabei sind. Aber selbst für die soll Schluss sein, wenn es „organisatorische Änderungen“ mit betriebsbedingten Kündigungen gibt.

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Nicht ganz so streitig sind die Verhandlungen zum Homeoffice aka „Mobiles Arbeiten“. Nächste Runde: 28. Januar. Nicht auszuschließen, dass es einen Abschluss noch im ersten Quartal gibt. Oder der Tarifvertrag zum zweiten in Kraft tritt. Das wäre zumindest schön, denn …

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… ab dem Sommer stehen dann langsam die „großen“ Gehalts- und Honorartarifverhandlungen auf der Agenda. Seit der letzten Runde 2019 sind dann drei Jahre vergangen. Der dickste Brocken: Die Honorarangleichung im Programm. Zurzeit bekommt ein C(8)-Redakteur pro Tag typischerweise 356 Euro, der 3.2-Satz für dieselbe Tätigkeit  in freier Mitarbeit liegt bei 296. 60 Euro weniger am Tag (eine Stufe drunter 54 Euro täglich) haben die Programm-Freien dann drei Jahre lang hingenommen. Wenn es nach der Freienvertretung geht, wird die Lücke im Herbst endlich geschlossen. Wer Mitglied einer Gewerkschaft ist, sollte seinen Verhandler*innen schon mal auf den Weg geben, was von ihnen erwartet wird. Und wer keiner Gewerkschaft angehört, könnte kaum ein besseres Jahr finden, das zu ändern – denn am Ende entscheiden nur Mitglieder, wie der Kuchen verteilt wird.

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Fest steht, dass der rbb seit diesem Jahr den ARD-Vorsitz übernommen und unsere Intendantin sich viel vorgenommen hat. Wir wünschen ihr natürlich viel Erfolg. Möge der rbb ein Vorbild sein in der ARD – gerne nicht nur für Digitalisierung, Dialog und Diversität, sondern auch dafür, wie viel Respekt und Rechte die Freien genießen.

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Leider noch nicht fest steht, wann genau der ARD-Freienkongress stattfinden wird. Wir hatten ihn hier schon für März fest angekündigt, nun sieht es so aus, dass der Bayerische Rundfunk wegen der aktuellen Coronaauflagen einen Rückzieher machen muss. Wir halten euch auf dem Laufenden.

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Was macht eigentlich das Presseversorgungswerk? Wer dort einen Vertrag hat: Keine Sorge, es geht ihm gut (so gut wie immer jedenfalls). Allerdings wird es in Zukunft wohl kaum noch neue Verträge mit rbb-Freien abschließen, denn seit Jahresbeginn fördert der rbb ausschließlich die betriebliche Altersversorgung über die Pensionskasse Rundfunk. Das ist einerseits schade, weil es für Freie jetzt keine Wahlmöglichkeit mehr gibt. Andererseits werden die Bestandsverträge der Presseversorgung ganz normal weiterbedient. Es ändert sich also nur etwas für diejenigen, die bisher weder in der Presseversorgung noch in der Pensionskasse waren. Und die gibt es nur einen Rat: Eintreten, besser jetzt gleich als irgendwann später. Denn für Mitglieder legt der rbb 4 Prozent drauf aufs Honorar – wenn man selbst 4 Prozent für die Altersversorgung zurücklegt.

Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.