Tarifverhandlungen + Freienkongress + Intendantenwahl

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

gerade mal eine Woche ist es her, das hat dieser Newsletter die Intranet-Meldung der rbb-Tarifverhandlungs-Delegation zitiert („gutes Gefühl“), auf die für heute angesetzte Fortsetzung der Honorar- und Gehaltstarifverhandlungen verwiesen und das Schweigen der Gewerkschaften erwähnt. Heute schweigt die Gewerkschaft zwar immer noch, aber hat für Montag eine Erklärung angekündigt. Spoiler: Von einem „guten Gefühl“ kann nach der heutigen Runde nicht mal mehr die Geschäftsleitung reden.

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Denn wie man hört: Auch nach nunmehr acht erfolglosen Verhandlungsrunden (und zwei Warnstreiks) gibt es keine Annäherung bei der sozialen Komponente, wie sie die Gewerkschaften fordern. Wie es jetzt weitergehen soll, weiß die Freienvertretung natürlich auch nicht, solange die Gewerkschaftsgremien dazu keine Beschlüsse gefasst haben. Das klassische Tarifrecht kennt in solchen Situationen nur noch wenige Mittel, um das Problem zu lösen. Das kann ja heiter werden …

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… und auch wenn es bei den Verhandlungen zum #bestandsschutzfüralle nicht ganz so deprimierend ist, sollte man sich so langsam überlegen, wo und wie man den Sommer verbringen möchte. Einen „heißen Winter“ hatten die Gewerkschaften ja schon im Dezember angekündigt. Um im Bild zu bleiben: Ein heißer Sommer dürfte bevorstehen. Einschließlich Dürre, denn ohne Tarifabschluss keine Tariferhöhung, keine Inflationsausgleichsprämie und keine Honorarangleichung im Programm. Die Aktionsgruppe sammelt unterdessen weiter Mitreisende für einen gemeinsamen Freienurlaub.

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Ich bin dann mal weg“ lautet übrigens auch der Arbeitstitel der Eröffnungs-Diskussion des ARD-Freienkongresses. Thema: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und der Ansehensverlust des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – nicht nur bei frustrierten Beitragszahlenden, sondern auch den eigenen Mitarbeiter*innen. Am Dienstag hat sich der ARD-Freienrat beim WDR in Köln getroffen, um den ersten Präsenz-Kongress seit 2019 vorzubereiten.

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Nach einigem Hin und Her steht der Termin ein für alle Mal fest: Am 13. und 14. Oktober findet der Kongress statt im WDR-Funkhaus am Wallrafplatz. Auf dem Podium sitzt neben den Lokalmatador*innen Tom Buhrow (WDR-Intendant) und Mona Neubaur (stellvertretende Ministerpräsidentin NRW) übrigens auch eure Freienvertretung. Die Themen sind so hip („KI für Freie“) wie nützlich („Sicher im Alter“) oder inspirierend („Honorare im ARD-Vergleich“) – und gratis obendrein. Also schnell anmelden unter freienkongress2023@ard-freie.de: Wer den Debatten wie „ARD im Jahr 2030“ deprimierend findet, erfreut sich vielleicht an einem Hintergrundgespräch zum „Mythos KEF“. Wir halten euch auf dem Laufenden …

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… und sind gespannt, welches Mitglied der WDR-Geschäftsleitung im Oktober die Verwaltungsdirektion verantworten wird. Frau Vernaus einjähriger Hauptstadturlaub ist ja erstmal bis September terminiert. Und nachdem der Rundfunkrat am Montag (wie die BZ aus dem nicht öffentlichen Teil der Sitzung erfahren haben will) das Ausschreibungsverfahren nicht in Frage gestellt hat (anders als offenbar der Personalrat), wäre es durchaus möglich, dass man sich in Köln in anderen Rollen wiedersieht. Ceterum censeo: Schnell anmelden unter freienkongress2023@ard-freie.de!

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Im Übrigen hat sich die Freienvertretung in den nächsten Wochen etwas Zurückhaltung in Sachen Intendant*innen-Wahl auferlegt und würde sich freuen, wenn neben den Funktionären jetzt vor allem die Meinung der Belegschaft Gehör findet. Unsere Umfrage zum Beispiel läuft noch bis zum 22. Mai – bitte hier klicken! Und bitte unbedingt vormerken: Einen Tag vor unserer Freienversammlung am 13. Juni sollen sich die vom Rundfunkrat in die engere Wahl genommenen Bewerberinnen und Bewerber der Belegschaft vorstellen. Sowas hat’s noch nicht gegeben.

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Ein Nachtrag aus der letzten Woche: Die Zwischenergebnisse des Zukunftsprozesses findet ihr etwas versteckt im Belegschafs-Chat. Leider zählen ja immer nur die Taten, nicht die Worte. Aber diese Worte sind wirklich schön: Der Entscheidungskreis gibt die „Freigabe zur Umsetzung“ zu einer „überproportionalen Erhöhung der Kappungsgrenze“. Steht da wirklich. Bei genauem Hinsehen geht es noch um eine „Empfehlung“ an die Tarifverhandlungen. Und wer nun denkt, dass die Delegation der Geschäftsleitung dieser Empfehlung tatsächlich gefolgt wäre und den Gewerkschaften ein entsprechendes Angebot gemacht hätte … tja, was soll man sagen?

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Am besten wohl einfach: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.