Freienrechte + Grüne Flotte + Chancengleichheit

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

da sagte der nette Meteorologe im Radio neulich, wir erlebten gerade einen Rauf-runter-Frühling. Die unbeständige Großwetterlage scheint auch auf gesellschaftliche und politische Entscheidungsprozesse abzufärben. Nein, damit ist ausnahmsweise mal nicht die Pandemie gemeint. Obwohl es die „Woche der Entschuldigungen“ in sich hatte!

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Rauf und runter ging es vor allem bei den Beratungen zum neuen Staatsvertrag und zum Bundespersonalvertretungsgesetz (BPersVG). Beides ist bekanntermaßen gerade in Arbeit und beide Hervorbringungen haben direkte Auswirkungen auf uns Freie. Apropos Staatsvertrag: Zunächst hieß es, es solle nur noch drei analoge rbb-Hörfunkwellen geben und der Rest wandere ins Netz. Bald darauf: April, April, alle rbb-Hörfunkwellen sollen wohl terrestrisch erhalten bleiben. Gut für die Kolleg*innen, die dort beschäftigt sind – und hoffentlich auch bleiben! Im Staatsvertrag ist vorgesehen, dass die Freien in den Personalrat einziehen, allerdings ohne dort über Beendigungen von Kolleg*innen mitentscheiden zu dürfen. Diese Kröte (aka Wetterfrosch) wäre zu schlucken. Anders bei den Beratungen zum BPersVG: hier sind die „maßgeblich an der Programmgestaltung beteiligten Freien“ im Rahmen der Beratungen immer noch außen vor – also nicht im Personalrat. Welche Gruppe von Journalist*innen damit ganz konkret gemeint sein soll, müsste noch definiert werden. Wir hoffen auf die Einsicht der Parlamentarier, diesen Unsinn gänzlich herauszustreichen. Weitere Aussichten: „unbeständig“! #tobecontinued

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Es grünt so grün in Potsdam und Berlin, denn die grüne Flotte ist am Start. 40 E-Fahrzeuge hängen im rbb an der Steckdose, davon 25 sog. Poolfahrzeuge. Mit denen sind zum Beispiel auch Reporter*innen unterwegs. Dazu 15 EB-Fahrzeuge – also Einsatzwagen für die Fernsehteams. Alle 15 stehen Ende März frisch aufgeladen am Standort Berlin bereit, allerdings mit einem Schönheitsfehler: einer eingeschränkten Ausnahmegenehmigung beim Parken. Sehr zum Ärger der betroffenen Kolleg*innen, die sich bei uns gemeldet haben. Die „alten“ Verbrenner dürfen nämlich hochoffiziell behördlich genehmigt auf dem Gehweg und in Fußgängerzonen parken. Bei der angespannten Parksituation in der Innenstadt und dem engen Zeitkorsett der Macher*innen beim Fernsehen quasi unverzichtbar. Die E-Fahrzeuge dürfen das jetzt nicht mehr. Das frisst Zeit bei der Parkplatzsuche…. Auch sonst sind die neuen „Stromer“, wie sie liebevoll genannt werden, keine wirklichen Flitzer. Wird rasant gefahren, schrumpft die Reichweite – 120 km ist das Maximum. Besonnene Fahrweise frisst Zeit und gefährdet ggf. Termine. Eine Wahl zwischen Hagel und Blitzeis. Wie zu hören ist, soll eine umfassende Ausnahmegenehmigung beantragt worden sein.

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Unter Tiefdruckeinfluss ist die Stimmung der Potsdamer Landespolitik-Kolleg*innen geraten. Sie sollen – ebenso wie die Kolleg*innen in Berlin – durch Fortbildungen fit gemacht werden für den crossmedialen Einsatz im CNC. Nichts gegen zu sagen. Nicht hinnehmbar hingegen ist die Tatsache, dass die Potsdamer*innen das schmale Fortbildungshonorar bekommen, während die Berliner*innen ihr Tageshonorar erhalten sollen. Gleichbehandlung sieht anders aus! Wie kommt’s? Die LaPo in Berlin arbeitet auf der Grundlage von Dienstplänen, die Brandenburger nicht. Wer einmal im Dienstplan steht und dann stattdessen eine Fortbildung machen soll, bekommt selbstverständlich das normale Honorar. So steht es übrigens auch im Tarifvertrag. Wer nicht im Dienstplan steht, hat Pech gehabt? No way! Die Freienvertretung setzt sich seit Jahren dafür ein, dass eine Fortbildung, an der der rbb ein ureigenes Interesse hat, als reguläre Arbeitszeit bezahlt werden muss. So viel Chancengleichheit muss sein, auch gegenüber den angestellten Kolleg*innen, die sich selbstverständlich in ihrer Arbeitszeit weiterbilden.

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Leider ist nach wie vor in Sachen Pandemie-Bekämpfung nicht alles eitel Sonnenschein. Die Zahl der Neuinfektionen im Sender ist um 4 gestiegen und liegt jetzt bei 73. Zeigt, dass die dritte Welle auch vor den Türen des rbb nicht Halt macht. Homeoffice ist nach wie vor erste Wahl, wo es geht. Alle, die im Sender arbeiten müssen, sind aufgerufen, sich zweimal pro Woche zu testen. Wie, wo und wann das im Haus möglich ist, steht im Intranet (das jede*r von überall über https://mein.rbb-online.de/intranet erreichen kann). Nach Aussage der Taskforce ist der rbb ebenfalls darum bemüht, das Impfen im Sender zu ermöglichen, sobald es geht. Dafür bedarf es aber zunächst der Zustimmung der Gesundheitsbehörde.

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Doch erst einmal wünschen wir ein tiefdruckarmes Wochenende und eine wolkenlose Osterwoche,

Eure Freienvertretung