Gender Pay Gap + Cutter*innen + Bestandsschutz

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

kurze Woche wieder mal – denn das aktuelle Homeoffice der Freienvertretung lag im Arbeitsort Berlin – mit Frauen(Feier-)tag.

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Und sehr sehr gerne hätten wir den freien Frauen im Sender die erfreuliche Mitteilung gemacht, dass der Gender-Pay-Gap endlich geschlossen ist. Die jüngsten Honorardaten für das  Kalenderjahr 2020 zeigen tatsächlich: Frauen haben 2020 im Durchschnitt nur minimal weniger Honorare bekommen als Männer (337,98 Euro), die Abweichung liegt unter einem Prozent

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… aber der Eindruck wird gleich wieder getrübt: Denn die Frauen mussten für diese fast gleiche Summe 3,2 Tage mehr arbeiten als die Männer. Trotzdem: Das hatten wir schon deutlich schlimmer. Ob das ein Corona-Effekt sein könnte? Frauen haben deutlich öfter den Zuschuss bei Krankheit in Anspruch genommen (11 Tage) als Männer (9 Tage), das könnte einen ausgleichenden Einfluss haben.

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Oder der neue Honorarrahmen Programm? Von dem hatten wir uns tatsächlich viel versprochen für die Gleichstellung. Leider reichen unsere kargen Daten für eine genaue Analyse nicht aus. Fest steht: Im Jahr 2019 (ohne Honorarrahmen) bekamen Männer im Schnitt rund 7 Prozent mehr als Frauen, bei fast gleicher Beschäftigungszeit. Jetzt sieht es deutlich besser aus. Wir freuen uns. Und bleiben wachsam.

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Definitiv in die falsche Richtung geht die Zahl der Bestandsgeschützten. Angefangen hatten wir 2018 mit 511 Geschützten, zuletzt waren es 468. Eine Handvoll Abgänge lässt sich mit dem Renteneintritt erklären. Ein paar Festanstellungen gibt es auch. Und dass jemand von sich aus jemand auf einen so vorteilhafte Bestandsschutz verzichtet, kann sich die Freienvertretung nicht vorstellen. Zugegeben, ein kleines Problem, gemessen an den 1027 Arbeitnehmerähnlichen, die bisher keinen Bestandsschutz haben. Das muss sich ändern!

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Und das sind nicht mal nur Programmgestaltende. Mitten im NPG-Kerngeschäft „Schnitt“ (mit dem Cutter-Urteil“ ging 2013 alles los) haben von 104 arbeitnehmerähnlichen Cutter*innen gerade mal 60 Bestandsschutz. 44 haben keinen. So hatte sich die Freienvertretung das nicht vorgestellt (und die Geschäftsleitung ganz sicher auch nicht). Ceterem censeo: Wir brauchen Bestandsschutz für alle!

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Und laden deswegen alle Interessierten zum Bestandsschutz-Treffen ein. Dienstag 16.3., 16 Uhr. Natürlich auf Teams. Hier klicken, um an der Besprechung teilzunehmen

Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung