Liebe Kolleginnen und Kollegen,
das Thema Sicherheit bei der Berichterstattung beschäftigt uns weiter. Erneut ist ein rbb-Reporter angegriffen worden. Der Kollege war als Mobile Journalist unterwegs und als solcher auch zu erkennen. Er drehte mit dem Handy anlässlich des Union-Spiels vor der Alten Försterei. Fans forderten ihn auf, sein Material zu löschen, ihm wurde das Handy entrissen und anschließend schlugen ihm die Angreifer ins Gesicht. Soweit wir erfahren haben, wurde der Kollege glücklicherweise nicht ernsthaft verletzt. Vor dem Hintergrund des Angriffs auf ein Reporterteam vor wenigen Wochen muss dieser neuerliche Vorfall alarmieren.
Die Produktionsteams werden immer kleiner – bis hin zum Ein-Mensch-Team wie in diesem Fall. Es sind also keine Kollegen mehr vor Ort, die sich gegenseitig unterstützen oder helfen könnten. Die Aggressivität gegenüber Medienvertretern scheint jedoch zuzunehmen. Eine Herausforderung für den rbb, der schnell neue Konzepte und Lösungen für die Sicherheit seiner Mitarbeiter*innen entwickeln muss.
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Über 80 freie Kolleginnen und Kollegen vom Kulturradio warten seit mehr als zwei Wochen auf eine Antwort der Intendantin. Die Kulturradio-Mitarbeiter*innen hatten sich mit der Bitte um ein Gespräch an die rbb-Chefin gewandt. Sie möchten unter anderem wissen, warum die Freien die Hauptleittragenden der Einsparungen von rund einer Million Euro bei der Radiowelle sein müssen. Bislang gibt es in der Geschäftsleitung offensichtlich keinen Gesprächsbedarf. Die Kolleg*innen bleiben dran, haben sie uns versichert.
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Die „Vereinzelungs- oder auch Zugangsanlagen“ an den Eingängen im HdR und FSZ hatten ja erst vor wenigen Tagen ihren technischen Dienst aufgenommen, jetzt verweigerten sie ihn schon wieder, und zwar standhaft – den neuen (digitalen) Hausausweisen zum Trotz. Der Laie hätte nun ein technisches Problem vermutet. Zumal beide Anlagen an beiden Eingängen synchron streikten. Aber – weit gefehlt! Natürlich war wieder einmal der Faktor Mensch das Problem. Vermutlich mehrere (nicht näher identifizierte) Menschen hatten beim Verlassen des Senders den einladend rot leuchtenden Knopf gedrückt, um ins Freie zu gelangen. Ein fataler Fehler, wie sich herausstellen sollte. Denn der rote Knopf (von dem auch in anderen Zusammenhängen immer die Finger gelassen werden sollten!) ist nur für den Notfall. Der jedoch, der Notfall, wurde mit dem unwissenden Druck auf den „Taster“ ausgelöst. Ohne dass die Anlage das aber kundgetan hätte – sie verweigerte schlicht den Dienst. Erst die nach Tagen „hurtig“ herbeigeeilten Experten kamen der eingeschnappten Zugangsanlage auf die Schliche… Jetzt soll beschildert werden, wo gedrückt werden darf und wo besser nicht!
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In diesem Sinne: Schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung