Newsletter: Freienstatut, Zukunftstag, Urlaub

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

das rbb-Freienstatut – unsere Arbeitsgrundlage – war am Mittwoch Thema im Berliner Abgeordnetenhaus. Freienvertreter Christoph Reinhardt und Intendantin Patricia Schlesinger standen den Abgeordneten im Medienausschuss Rede und Antwort. Hintergrund: die längst überfällige Evaluation des Statuts durch die Politik. Christoph Reinhardt legte den Finger in die Wunde, indem er noch einmal die zahlreichen Lücken und Defizite des Statuts zusammenfasste. Fazit: Die rbb-Freien brauchen dringend Mitbestimmung und eine echte Interessenvertretung auf gesetzlicher Grundlage. Intendantin Patricia Schlesinger vertrat dagegen die Auffassung, das Freienstatut habe sich „bewährt“, es gebe „keinen Änderungsbedarf“. Erstaunlich nach all den juristischen Ohrfeigen, die es in den letzten Jahren für das Staut gegeben hat. Wir hoffen, die Parlamentarier schauen genau hin und ziehen endlich Konsequenzen!

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Zum Beispiel: Indem sie per Änderung des Staatsvertrages den Personalrat auch für die Freien öffnen, so wie das viele andere Bundesländer längst getan haben. Der Journalistenverband Berlin-Brandenburg hat dazu eine Kampagne gestartet: „Freie in den Personalrat – jetzt!“ Dazu verteilte er z.B. das angehängte Flugblatt am Montag vor der rbb-Personalversammlung – an der der wir Freien ja nicht teilnehmen dürfen – und veröffentlichte auf Facebook kurze Videostatements von freien Personalräten beim WDR, SWR, ZDF, HR, SR und Radio Bremen. Warum soll das beim rbb nicht möglich sein?

 
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Eine stärkere Interessenvertretung für Freie wäre auch bei all den Veränderungen wichtig, die gerade unter dem Stichwort „Intelligente Produktion 4.0.“ auf uns zukommen. Am „Zukunftstag“ am Dienstag konnten wir uns ein Bild davon machen, was geplant ist und welche Erfahrungen andere Sender mit den neuen Produktionsformen machen. Im gut gefüllten Studio A lauschten Feste und Freie den Ausführungen der Vordenker*innen – kamen dabei aber selbst leider nur sporadisch zu Wort. Unser Eindruck: In anderen Häusern wird offener und undogmatischer über „Zukunftstechnologien“ diskutiert. So berichtete die Kollegin vom Jugendradio „Bremen next“ – eine Art „Role Model“ für unsere neue „digitale Marke“ FRITZ: Dort drehen nicht die Reporter*innen, sondern Mediengestalter*innen – und zwar mit „richtigen Kameras“ und nicht mit Smartphones. Auch im Internet soll es ja schließlich „gut aussehen“. Außerdem setzen sie auf Expert*innen: Jede*r soll das tun, was er/sie am besten kann, um optimale Qualität zu gewährleisten. Wir hoffen, dass auch der rbb sich solchen Erkenntnissen nicht verschließt – bei all seiner Begeisterung um die Einsparungspotentiale von MoJo und Co. Frei nach dem Motto: Wer von Veränderungen spricht, darf von Qualität nicht schweigen!

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Thema Urlaub: Bis Ende April ist noch Zeit, die Urlaubstage aus dem Jahr 2018 zu nehmen. Die stehen entgegen anderslautenden Gerüchten auch selbständigen Autor*innen zu, wenn sie auf mindestens 42 Beschäftigungstage kommen. Achtung: Hier zählen nicht die Abrechnungstage auf dem Honorarzettel, sondern eure tatsächlichen Arbeitstage, die ihr auf dem Urlaubsantrag ankreuzen könnt. Wenn ihr dazu noch Fragen habt, wendet euch bitte an die Freienvertretung!

Bis dahin ein schöne Wochenende!

Eure Freienvertretung