Newsletter: Reporterteam, Onlinezuschläge, radioeins, Tarifverhandlungen

Liebe Kolleginnen und Kolleginnen,

Veränderungen sind in einem modernen Medienunternehmen oft sinnvoll und notwenig – da sind sich Freienvertretung und rbb-Geschäftsleitung einig. Dissens gibt es aber darüber, wie solche Veränderungen am besten umgesetzt werden sollten. Im Moment müssen sich freie und feste rbb-Mitarbeiter*innen im rbb besonders stark verändern – Stichwort „Intelligente Produktion 4.0.“: Drehen mit dem Handy, Schneiden auf dem iPad, Arbeit im „Ein-Personen-Team“ usw.

Spardruck und neue Technologien verändern Berufsbilder und Arbeitsweisen massiv. Wir denken, dass diese Veränderungen am besten mit Anreizen und positiver Motivation funktionieren. Doch die Verhandlungen zwischen rbb, Personalrat und Freienvertretung zur Einführung des Ein-Personen-„Reporterteams“ im Regelbetrieb stocken gerade, weil der rbb sich vorbehalten will, die Teilnahme bei Bedarf auch mit Druck und Zwang durchzusetzen. Das lehnen wir ab – übrigens gemeinsam mit dem Personalrat. Wir sind überzeugt: Wenn die Vergütung und die Arbeitsbedingungen stimmen, werden sich genügend Frei(e)willige für das „Reporterteam“ finden. Für eine positive und wertschätzende Unternehmenskultur!

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Ein zweiter Blick ins Kleingedruckte der Honorarabrechnung könnte sich dieser Tage lohnen. Wie uns einige Freie berichteten, werden Online-Zuschläge seit Jahresbeginn offenbar als Einkünfte aus „selbständiger Tätigkeit“ abgerechnet – auch wenn die Kolleg*innen sonst ausschließlich auf Lohnsteuerkarte arbeiten.  Unsere Anfrage, warum und in welchem Umfang die Abrechnungen umgestellt wurden, hat uns die Personalabteilung leider noch nicht beantwortet. Doch die Folgen können unangenehm sein: Weniger Rentenansprüche und Ärger mit dem Finanzamt, wenn wir diese Einkünfte – aus Unwissenheit – nicht in der Steuererklärung angeben. To be continued.

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Dicke Luft bei radioeins: Wellenchef Robert Skuppin hat angekündigt, in der Serviceredaktion („Wetter und Verkehr“) die Hälfte der Dienste zu streichen. Das bedeutet: Weniger oder gar keine Einsätze mehr für viele Kolleg*innen – und vermutlich Arbeitsverdichtung in den verbleibenden Diensten. Hintergrund sind angebliche Sparzwänge – weitere Informationen zu den geplanten Umstrukturierungen und ihren Hintergründen haben weder die Freien bei radioeins noch die Freienvertretung bekommen. Alltag im Kommunikationsunternehmen…

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Und wieder einmal das Endlos-Thema „Honorare im Programm“: Nächste Woche Donnerstag, den 7. März wird nach längerer Pause wieder zwischen Gewerkschaften und rbb über einen Tarifvertrag verhandelt. Gibt es vielleicht doch noch eine Einigung in diesem Jahr und damit die Aussicht auf faire Honorare für Programm-Freie? Die Hoffnung stirbt zuletzt…

Euch erstmal ein entspanntes Wochenende!

Eure Freienvertretung