Die Woche im Keller

Happy birthday, liebe Freienvertretung. Diese Woche sind wir schon ein halbes Jahr alt geworden! Während junge Eltern wegen der Sechsmonatsmarke gerne in Ekstase verfallen, war es bei uns eher wie in einer müden Ehe beim 43. Hochzeitstag oder so: Gar nicht dran gedacht, erst Tage später überhaupt bemerkt. Wir haben doch nun wirklich andere Sorgen… Das Schlichtungsverfahren wegen der Fortbildungen. Den traurigen Vorschlag mit den 75 Euro. Immer neue Fortbildungs-Anträge, die wir prüfen müssen, bald müssen wir einen neuen Leitzordner dafür aufmachen. In Zahlen: von November bis Februar hat uns das Haus 70 Anträge mit insgesamt 500 Teilnehmern auf den Tisch gepackt. In zwei Dritteln der Anträge war alles ok, bei einem Drittel haben wir die Zustimmung verweigert. In ein, zwei Monaten wird die Schiedsstelle hoffentlich entschieden  haben, ob wir das durften.

Schön war es aber Donnerstag :-). Unsere künftige Mitarbeiterin hat sich vorgestellt, nächste Woche fängt sie richtig an. Charlotte studiert, wird immer Mittwoch- und Donnerstagnachmittag bei uns sein und hat auf jeden Fall ein Grundverständnis für die Belange der Freien im rbb – ihre Mutter ist nämlich freie Kollegin bei inforadio. Und weil „studentische Aushilfen“ arbeitsrechtlich gar keine Aushilfen sind, sondern einfach nur besonders schlecht bezahlte freie Mitarbeiter mit Immatrikulationsbescheinigung, ist Charlotte ab sofort freie Mitarbeiterin in zweiter Generation. Herzlich willkommen!

Und noch ein Präsent zur Jubiläumswoche. Genau sechs Monate und drei Tage, nachdem  wir als nagelneue Freienvertretung den rbb gebeten hatten, uns doch bitte ein paar Zahlen zu geben, wie viele Freie es überhaupt gibt im rbb und wo genau sie arbeiten, und wie alt sie sind und was sie so verdienen… Genau sechs Monate und drei Tage später liegt eine Excel-Tabelle in unserer Mailbox. 1615 arbeitnehmerähnliche Freie hat die Personalabteilung im Jahr 2014 gezählt. Davon 808 männlich und 807 weiblich (whow, fast perfekt gleichgestellt!) Die Männer im Schnitt knapp 44 Jahre alt (whow, genau wie ich!). Die Frauen ein gutes Jahr jünger (typisch!). Und beim Geld, ach ja, na gut. Da verdient bekommt man als Mann im Schnitt knapp 3500 Euro mehr im Jahr (31.240 / 27.800). Bzw. als Frau im Schnitt 20 Euro weniger am Tag (208 / 188). Dafür arbeiten Männer auch fast eine Woche mehr pro Jahr (154 / 149,5). Natürlich glauben auch wir von der Freienvertretung keiner Statistik, die wir nicht selbst fälschen konnten. Und mit der Güte der Zahlen ist es wirklich so eine Sache. Die Differenzierung nach Bereichen ist uns für nächsten Monat versprochen. Die erbetene Zuordnung nach Tätigkeiten wird hoffentlich auch irgendwann mal kommen. Vielleicht ja zum ersten Geburtstag