Honorar-Verhandlungen: RBB-Geschäftsleitung erpresst die Mitarbeitenden

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Verhandlungen über die künftigen Honorare der Freien im rbb sind bereits in den letzten Monaten nur noch stockend verlaufen. Wir sind zwar in den letzten Jahren recht weit gekommen, wie zum Beispiel bei der Vereinheitlichung der Honorar-Systematik, und im Allgemeinen sind wir uns auch mit dem rbb darüber einig: Freie sollen künftig in etwa so bezahlt werden wie Feste mit vergleichbarer Tätigkeit.

Das Wichtigste steht aber noch aus: Wie hoch werden die konkreten Honorare für Tagesdienste und Stücke im Hörfunk, Fernsehen und für die rbb-Onlineredaktion sein? Wir hatten die Hoffnung, zügig zu einem Ende zu kommen, damit zumindest im Laufe des kommenden Jahres die neuen gerechteren Honorare eingeführt werden können.

Leider müssen wir Euch mitteilen, dass die Verhandlungen darüber bis auf weiteres gestoppt sind. Der rbb verlangt von den Gewerkschaften zuerst eine Garantie, dass die absehbaren Mehrkosten der Honorarreform zur Hälfte von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erbracht werden. Im Klartext heißt das, durch einen dauerhaften Gehalts- und Honorarverzicht in unbekannter Höhe.

Diesen Blankoscheck können und wollen wir nicht unterzeichnen!

Erklärtes Ziel unserer Arbeitsgruppe war es, neben einer sinnvollen Struktur auch jeweils gerechte Honorarhöhen zu erarbeiten. Dass die rbb- Geschäftsleitung nun alle weiteren Gespräche von einem pauschalen Gehaltsverzicht abhängig macht, sprengt jeden vernünftigen Rahmen. Unsere Arbeitsgruppe kann unmöglich eine oder mehrere Nullrunden für das ganze Haus zusagen, während sich der rbb ausdrücklich vorbehält, „seinen“ Anteil an den Mehrkosten zum Beispiel auch durch Programmkürzungen zu erbringen!

Wir haben den rbb aufgefordert, die Blockade aufzugeben und im Rahmen der großen Tarifrunde eine schnelle Lösung zu finden. Wir werden uns in den nächsten Tagen über das weitere Vorgehen verständigen und bitten Euch schon jetzt um Eure Unterstützung!

Für die Verhandlungsgruppe:

Marika Kavouras, Christoph Reinhardt, Thomas Klatt,  Henriette Wrege, Christoph Hölscher