Verwaltungsrat + Zukunftsprozess + Feedbackverfahren

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

auch wenn die Euphorie der Veränderung und das gemeinsame „Ärmelhochkrempeln“ nach der Krise mittlerweile einem eher pragmatischen Arbeitsalltag gewichen sind, lässt sich doch immer wieder feststellen, dass im rbb mittlerweile ein etwas anderer Wind weht.

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So fand in dieser Woche ein Treffen statt, das man durchaus als historisch bezeichnen kann. Der Verwaltungsrat wollte die Personalvertretungen kennenlernen. Die Älteren erinnern sich, dass eine solche Zusammenkunft – in der jüngeren Vergangenheit – nahezu undenkbar gewesen wäre. Da galten die ehemalige Intendantin und der damalige Verwaltungsratsvorsitzende als „Best Buddys“, die ihrer eigenen Agenda folgten. Alle anderen blieben außen vor. Wohin das führte, ist hinlänglich bekannt. Das Nachbeben der Kungelei auf höchster Ebene wird noch geraume Zeit im Sender zu spüren sein.

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Statt Abschottung nun also Neugier. Dem Ruf des neuen Kontrollgremiums sind viele Kolleginnen und Kollegen aus Personalrat, Redaktionsausschuss, der Vertretung der Auszubildenden, die Frauenvertreterin und natürlich auch die Freienvertretung gefolgt. Der Besprechungsraum im HdR war jedenfalls voll. Erklärtes Ziel der Vertreter:innen des Verwaltungsrates: bestehende Strukturen im rbb kennenzulernen und zu verstehen. Verstehen ist immer gut, denn so können falsche Entscheidungen vermieden werden. Falsch fanden es zum Beispiel einige Kolleg:innen, dass der Verwaltungsrat bereits öffentlich verkündet hat, es könne angesichts der prekären Finanzlage des rbb nur zwei Nullrunden bei zukünftigen Tarifverhandlungen geben. Ist das womöglich ein Eingriff in die Tarifautonomie? In der daraus resultierenden Diskussion sind zumindest die unterschiedlichen Argumente ausgetauscht, Standpunkte allerdings wohl kaum verrückt worden. Und selbstverständlich hat (nicht nur) die Freienvertretung auch noch einmal darauf hingewiesen, dass der Beendigungsschutz (aka #bestandsschutzfüralle) kommen muss, damit der rbb auch in Zukunft seinem Auftrag nachkommen und ein attraktiver Arbeitgeber sein kann.

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Aber klar ist natürlich auch, dass Transparenz und Offenheit ihre Grenzen haben. Der Verwaltungsrat wird auch zukünftig nicht-öffentlich tagen. Immerhin soll zukünftig aber die Tagesordnung der anstehenden Sitzung vorab veröffentlicht werden, so dass alle wissen können, was gerade verhandelt wird. Und: es soll weitere, regelmäßige Zusammenkünfte geben, bei denen sich Rat und Personalvertretungen austauschen. Realistischerweise wird das nur einmal im Jahr möglich sein, aber immerhin.

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Was geschieht eigentlich mit den Themen aus dem Zukunftsprozess, die noch nicht final umgesetzt sind? Einiges geht voran, leider etwas versteckt im Hintergrund. Die Auffindbarkeit der Themen ist durch den neuen Intranetauftritt nicht gerade leichter geworden, hören wir bedauernd aus dem Prozessmanagement. Soll sich aber bald ändern. Immerhin hat die Resonanzgruppe mit ihrem Kick Off im Januar ihre Arbeit aufgenommen und etliche Termine im laufenden Jahr zu bewältigen. Und auch ein weiteres wichtiges Thema wirft bereits die Schatten seiner Umsetzung voraus: das Führungskräftefeedback. Gerade gab es die erste Infoveranstaltung dazu, was ab April wie ablaufen soll. Entstanden ist die Idee zur Beurteilungen der eigenen Chefs aus den Irrungen und Wirrungen der Krise in unserem Haus, Stichwort „Führungsstil“. Und tatsächlich waren nicht alle Führungskräfte sofort begeistert von der Idee, von ihren Mitarbeitenden nachweisbar unter die Lupe genommen zu werden, zumal die Feedbackbögen freiwillig und anonym ausgefüllt werden. Die Freienvertretung war bei der Strukturierung des gesamten Prozesses dabei.  Das oberste Ziel ist die gute und einvernehmliche Zusammenarbeit. Wir gehen davon aus, dass die Beurteilenden ein konstruktives Feedback abgeben und sehen eine echte Chance, das Arbeitsklima so (noch) besser zu machen – falls das nötig ist. #tobecontinued

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Die Gratulation sollte eigentlich VOR der Kritik kommen… erstere ist der Freienvertretung unverzeihlicherweise durchgerutscht. Deshalb an dieser Stelle nochmal ganz förmlich: Liebes Team von „Der Tag“, herzlichen Glückwunsch zum Sendestart nach Wochen harter und schweißtreibender Vorbereitungen. Auf viele erfolgreiche Sendungen und eine Mega-Quote! In der letzten Woche hatten wir über Ärger bei der Produktion der Sendung berichtet, dass technisch einiges noch gar nicht rund laufe, beklagen Beteiligte, und dringend nachgebessert gehöre. Von anderen Kolleg:innen aus dem Team folgte daraufhin prompt der Hinweis, dass man noch im Stadium von Versuch und Irrtum sei und alles genau unter die Lupe nehme, was noch nicht so funktioniert wie gewünscht. Wir finden, beide Seiten haben das Recht gehört und ernst genommen zu werden und hoffen, dass in gemeinsamen Gesprächen eine für alle zufriedenstellende Lösung gefunden wird – vor allem in Hinblick auf die geneigten Zuschauer:innen. Die Freienvertretung hilft jedenfalls gerne, wenn es gilt, einen Konflikt aus dem Weg zu räumen. #tobecontinued

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Jetzt sollten eigentlich alle das neue Firmenticket im Kasten haben?! Die Freienvertretung kann jedenfalls „Vollzug“ melden, nachdem es die BVG bis zum Schluss spannend gemacht hat. Einige Mitarbeitende waren ziemlich verärgert, wie wir miterleben durften, sollten nach der fristgerechten Zusendung aber nun besänftigt sein. Bei wem es nach wie vor hakt, kann sich an die BVG wenden (firmenticket@bvg.de). Und bitte dran denken: das alte Jobticket muss bis zum 10. Februar an Regiobus-Potsdam Mittelmark zurückgeschickt werden, sonst kann es ein Bußgeld setzen.

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Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende und für alle Wintersportfreund:innen Hals- und Beinbruch!

Eure Freienvertretung