Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr … denkt sich die Freienvertretung am Ende einer grauen Herbstwoche mit Blick über die Bauruine des Möchtegern-Medienhauses. Noch sechs Wochen bis Weihnachten, seufz. Und damit im nächsten Jahr endlich besser wird, werkelt man im ganzen Haus noch an Wirtschaftsplänen, Umlaufbeschlüssen, Staatsverträgen, Zielbildern und Rechenschaftsberichten …
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… bzw. an den Mängeln im CNC! Nach der Untersuchung des Gesundheitsmanagements und des Betriebsarztes liegen die Befunde jetzt auf dem Tisch: Unklare Abläufe, Stress und Zeitdruck, zu viele Schalten, Lärm und fehlende Rückzugsmöglichkeiten. Überraschend sind die Ergebnisse der Gefährdungsbeurteilung natürlich für niemanden, aber systematisch zusammengeschrieben allein schon wegen der Fülle bedrückend. Nach einem Treffen der CNC-Chefs und der Interessenvertretungen und der Ergebnis-Präsentation bei den Betroffenen geht es jetzt um konkrete Maßnahmen, um das endlich abzustellen.
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Auch das noch, hört da schon die Freienvertretung die CNC-Geschädigten seufzen. Und bittet trotzdem alle, sich nach Kräften an den nun einzurichtenden Arbeitsgruppen zu beteiligen. Für Ersatzhonorare wird jedenfalls gesorgt, so die Zusage der CNC-Leitung an die Freien. Denn leider, leider kann ohne das Knowhow der Betroffenen das CNC niemals gut werden.
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Und wenn schon?, hört die Freienvertretung da die CNC-Geschädigten fragen. Wer braucht denn noch ein regionales Newscenter in Berlin, wenn Brandenburg sowieso im Staatsvertrag festschreiben lässt, dass die Regionalberichterstattung getrennt erfolgen soll? Gute Frage. Zwar stellt die finale Fassung des Staatsvertrags klar: Nur auf Vorschlag der Intendantin darf der Rundfunkrat die beiden Leiter*innen wählen, die dann auch physisch-personell die Trennung der Angebote für Berlin und Brandenburg gewährleisten sollen. Aber ob das eine gute Nachricht ist? Auf jeden Fall dürfe das der Intendantin deutlich schwerer machen, ein Verfassungsgericht davon zu überzeugen, dass das von ihr selbst vorgeschlagene Personal unzulässig in die Rundfunkfreiheit eingreifen würde.
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Nächste Woche Donnerstag jedenfalls will Frau Demmer in der Belegschaftsversammlung Rede und Antwort stehen. Save the date: 16.11., 10 Uhr, Foyer FSZ, Berlin. Thema ist auch das „Zielbild 2028“. Diese Versammlung soll zum ersten Mal nach dem im Zukunftsprozess besprochenen Prinzip „aktive Einbindung und Mitgestaltung für alle“ stattfinden. Naja, zumindest für alle, denen Microsoft-Forms noch Zugriff auf das Themen-Vorschlags-Tool gewährte (beim Versuch der Freienvertretung akzeptierte das Formular leider „im Moment keine Antworten“). Wir sind gespannt …
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… besonders darauf, was am Montag der Kickoff-Termin zur Umsetzung des Zukunftsprozesses ergeben wird. Die Bilanz bisher ist ja eher durchwachsen. Dass die Maßnahmen „Kappungsgrenze erhöhen“ und „Anhebung der Fortbildungshonorare“ bereits umgesetzt seien (wie es im Sharepoint steht), stimmt zwar nicht wirklich – aber wir freuen uns natürlich über die ehrliche Absicht (und erwarten demütig die Entscheidung des Verwaltungsrats, s.u.).
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Ärgerlich ist dagegen die Entwicklung beim „Führungskräftefeedback“. Oder um es diplomatisch zu sagen: Was jetzt noch zur Diskussion steht, weicht von dem Konzept der Themengruppe ein bisschen ab. Dass die Freienvertretung nach der Onlinebefragung die Ergebnisse der Chef-Bewertungen durch ihre Mitarbeitenden nicht erfahren soll, wäre ja vielleicht gerade noch zu verschmerzen (denn die Freienvertretung gibt es ja nicht mehr lange). Wenn aber nicht mal der Personalrat Informationen über Chefs mit A- oder AT-Vertrag bekommen soll, wird es langsam seltsam. Mehr Transparenz und Feedback-Kultur im rbb hatten wir uns anders vorgestellt.
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Auch eher im Verborgenen arbeitet dieser Tage der Verwaltungsrat. Wer nach der Ankündigung vor drei Wochen Tag um Tag auf den erlösenden Umlaufbeschluss in Sachen Tariferhöhung und 3000-Euro-Einmalzahlung gehofft hat, sollte jetzt vielleicht langsam die für Donnerstag angesetzte regulären Sitzung in den Blick nehmen. Ach nee, die ist ja streng vertraulich, #transparenz-im-rbb. Am 20.11. tagt übrigens wieder der Rundfunkrat. Öffentlich! Da wird der Verwaltungsrat sicher gerne berichten, was ihn in diesen Wochen daran gehindert hat, die Tariferhöhung freizugeben.
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Apropos Transparenz: Aus wieder mal gegebenem Anlass können wir auch diese Woche alle nur bitten, immer wieder mal (und warum nicht gleich an diesem Wochenende?) ernsthaft die Vergütungsmitteilungen zu prüfen! Nach mehreren Beschwerden in dieser Woche würde die Freienvertretung sich jedenfalls nicht einfach darauf verlassen, dass der Sender so Wesentliches wie Beiträge für die Berufsunfähigkeitsversicherung oder die Rentenkasse tatsächlich in jedem Fall so abführt, wie man sich das vorstellt. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Wahlerklärung abgegeben? (Oder steht beim SV-Schlüssel vorne eine „3“?) Urlaub genommen? (jede*r neunte feste Freie hat das wieder nicht gemacht). Mitglied in der Pensionskasse oder Presseversorgung?
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Last, not least: Die diesjährige Herbstsaison der Versammlungen eurer Interessenvertretungen eröffnet am Dienstag der Redaktionsausschuss. Die Versammlung der Programmitarbeitenden findet statt am 14.11. von 13 bis 15 Uhr (hybrid im großen HdR-Sitzungsraum). Schwerpunkt-Thema: Ausgewogene Berichterstattung in extremen Zeiten. Zur Frauenversammlung hat die Frauenvertreterin hat auch schon für den 30.11. eingeladen. Und wir selbst werden wohl in diesem Jahr den Schluss gleich in doppelter Hinsicht machen. 12.12. um 12 Uhr! Die letzte Freienversammlung nicht nur in diesem Jahr, sondern aller Voraussicht nach auch die letzte vor der Auflösung der Freienvertretung. #savethedate
Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung
Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, loggt sich am besten erstmal ein über https://mein.rbb-online.de.