Verwaltungsrat + 5-Tage-Prognose + CNC-GBU

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

heute enden nicht nur die klimatisch recht wechselhaften Sommerferien in der Region (mit einem angekündigten unwetterartigen Gewitter – sollte das ein schlechtes Omen sein?) …heute hat der Verwaltungsrat in einer Sondersitzung NICHT über den Arbeitsvertrag unserer (neuen) obersten Chefin abgestimmt. Die Beratungen seien noch nicht abgeschlossen, so wird verlautbart. Gesteigerter Diskussionsbedarf? Ist das nun ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Man strebe einen Beschluss zum Dienstvertrag aber noch im August an. Hhm! Das wäre dann auch höchste Zeit. Die Älteren erinnern sich, dass die Amtszeit unserer Interimsintendantin im nächsten Monat endet. Bis dahin sollte eine Nachfolge auch vertraglich in trockenen Tüchern sein. Aber der rbb wäre nicht der rbb, wenn nicht alles wieder ein bisschen anders liefe …

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Ob der (irgendwann) abgeschlossene Arbeitsvertrag allerdings Granat für einen Neustart in eine ruhigere Zukunft unseres gebeutelten Senders sein wird, darf bezweifelt werden. Wie berichtet, hatte sich der rbb-Krisenauslöser „Business Insider“ bereits letzte Woche wieder zu Wort gemeldet und in dieser Woche gleich noch einmal nachgelegt. Der Erklärungsbedarf was wie genau im rbb abgelaufen ist, wer für welche Entscheidung verantwortlich zeichnet und wer letztendlich was gewusst haben muss, bleibt groß. Nachzuhören auch im letzten Medienmagazin des geschätzten Kollegen Jörg Wagner, der sich seit Anbeginn der rbb-Krise um eine angemessene journalistische Aufarbeitung bemüht und – so bleibt zu befürchten – damit auch noch in den nächsten Wochen und Monaten beschäftigt sein wird. Neustart und Aufbruch gehen anders!

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Daran ändert leider auch der für viele Kolleg:innen sehr arbeitsintensive Zukunftsprozess nichts. Das eigentlich Positive ist und bleibt, dass viele Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen miteinander ins Gespräch gekommen sind. Ein Austausch, der uns zuvor vielleicht gefehlt hat. Noch schöner, wenn dabei auch (mehr) greifbare Ergebnisse herausgekommen wären. Doch was tun mit noch offenen Maßnahmenvorschlägen? Kolleg:innen berichten von einem schalen Geschmack, der zurückbleibt. Vieles wurde gewollt, nicht so viel wurde beendet (oder gar umgesetzt, Spoiler „Themengruppe Freie“, s.u.). Die kraftvolle Aufbruchstimmung der Belegschaft von vor einem Jahr scheint implodiert. Immerhin gibt es auf Wunsch der Personalvertretungen wie berichtet einen weiteren Termin im September. Der soll eigentlich mit der neuen Intendantin stattfinden…. Das letzte Update zum Prozess könnt ihr hier nachlesen.

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Erstaunlich, dass der rbb während der Dauerkrise nach wie vor durchgehend gutes Programm abliefert. Das ist den vielen Mitarbeitenden (fest wie frei) zu verdanken, die ungeachtet möglicher Irrungen und Wirrungen in der Geschäftsleitung einfach mal ihre Arbeit machen. Wenn sie gelassen werden – was leider bei etlichen freien Kolleg:innen nicht der Fall ist – bzw. sein wird. Die Nicht Programm Gestaltenden Kolleg:innen werden zukünftig nicht in erster Linie als geschätzte Mitarbeitende betrachtet, sondern als arbeitsrechtliches Risiko. Denn: seit dieser Woche ist es amtlich: die 5-Tage-Prognose bleibt! Für viele Kolleg:innen, die sich im Rahmen des Zukunftsprozesses in den letzten Wochen und Monaten intensiv in der „Themengruppe Freie“ eingebracht haben, um diese Vorgabe endgültig zu kippen,  ein mehr als ernüchterndes Ergebnis. „Zugeständnis“ des Senders, was er „befristete Sondervereinbarung“ nennt: dort, wo es aufgrund von Fachkräftemangel im rbb zu Engpässen kommt, sollen Freie auch über diese Prognose hinaus arbeiten dürfen. Dann aber nur für zwei Jahre – danach müssen diese Kolleg:innen den Sender für immer verlassen. Die Freienvertretung ist gespannt, welche qualifizierten Fachkräfte der rbb mit diesem „Angebot“ locken kann.

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Die Freienvertretung weiß nicht, ob und wie viele Kolleg:innen sich von den Verlockungen belegter Brötchen haben besänftigen lassen. Die kleinen belegten „Aufmerksamkeiten“ waren eine Woche lang kostenlos in Kühlschränken im Fernsehhaus 1 in Potsdam und im FSZ Foyer in Berlin zu finden. Sie sollten – wie berichtet – eine kleine Kompensation für die vorzeitig zu früh geschlossenen Kantinen sein. Die Freienvertretung findet: das war eine nette Geste der Abteilung Infrastruktur. Sie täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass ab September die früheren Schließzeiten (15.30 Uhr) aus Kostengründen zum (Arbeits-)Alltag an beiden Standorten im rbb gehören werden. Nichts desto trotz konnten die Kolleg:innen aus der Infrastruktur die Versorgungs-Nöte in Potsdam (auch die Bäckerei Fahrland war zwischenzeitlich dicht) ein bisschen relativieren. Sie haben erreicht – und das sehr zur Freude der bis spät in den Abend arbeitenden Kolleg:innen –  die Öffnungszeit der Teestube bis Ende August auf 18 Uhr zu verschieben. Bis dahin soll eine „zentrale Verpflegungsautomatenstation“ im vorderen Bereich der Teestube eingerichtet worden sein: ein durchgehend geöffneter Pausenraum mit Sitzmöglichkeiten, Mikrowellen und Wasserspender, heißt es in der Intranetmeldung. Schon klar, kann nur die zweitbeste Lösung sein. Wir schlagen vor: abwarten, testen und rückmelden, falls es Nachbesserungsbedarf geben sollte.

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Wer sich jetzt schon zielgerichtet einbringen möchte – bitteschön! Bekanntlich steht das CNC „unter Beobachtung“, besser gesagt: es läuft (immer noch) die Gesundheitsgefährdungsbeurteilung, kurz GBU genannt. Nachdem alle Tische vermessen, alle Lampen getestet und Luft und Lautstärke geprüft worden sind, geht es nun um die psychischen Belastungen, die die tagesaktuelle Arbeit im Großraumbüro so mit sich bringt. Deshalb die Anfrage aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, wer ab dem 1. September für ein 1- bis 2-stündiges vertrauliches Gespräch über die eigene Arbeitssituation berichten kann und will. Soweit die Freienvertretung informiert ist, sollte das (nach Absprache mit der Führungskraft) während der Arbeitszeit möglich sein. Wir können euch nur dringend bitten, eure Erfahrungen weiterzugeben. Nur so können wir die Arbeitssituation für alle nachhaltig verbessern. Interessierte melden sich bitte möglichst bald umgehend bei lina.prescher@rbb-online.de.

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Aber jetzt erstmal: ein schönes (letztes Ferien-)Wochenende! 

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, loggt sich am besten erstmal ein über https://mein.rbb-online.de.