Rundfunkrat + Umfrage-Countdown + Freienversammlung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

wann hat es das jemals gegeben? Einen (sender-)öffentlichen Austausch über das Prozedere und die Kandidat:innen-Auswahl zur anstehenden Intendant:innenWahl. Die in den letzten Monaten von der Belegschaft immer wieder lautstark geforderte Transparenz bei allen das Haus (und die Mitarbeitenden) betreffenden Entscheidungen scheint zumindest hier ernst genommen zu werden. Jedenfalls fühlte sich der neue Rundfunkratsvorsitzende, Oliver Bürgel, zu einer  Stellungnahme im Intranet veranlasst. Darin stellt er klar, dass er das gewählte und abgestimmte Verfahren einer öffentlichen Ausschreibung und einer Auswahl der eingegangenen Bewerbungen durch die Findungskommission nicht in Frage stellen wird.

Die endgültige Wahl der zukünftigen Senderchefin/ oder des zukünftigen Senderchefs nimmt der Rundfunkrat dann am 16. Juni 2023 vor.  Zuvor aber – und auch das ist bislang einzigartig, sollen sich die vom Rundfunkrat in die engere Wahl genommenen Bewerberinnen und Bewerber der Belegschaft vorstellen.

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Angestoßen worden war die nun stattfindende Diskussion über einen eigentlich klar vorgezeichneten Weg durch ein Interview, das Interimsintendantin Katrin Vernau dem Tagesspiegel gegeben hatte. Darin bekräftigt sie zum einen, dass sie dem Sender weiterhin zur Verfügung stehen würde, bekennt aber gleichzeitig, sich nicht beworben zu haben. Wie das zusammen gehen soll oder auch nicht, wird von der Belegschaft in den Kommentaren unter der Bürgel-Stellungnahme kontrovers diskutiert.

Wer sich bislang noch gar nicht zu Wort gemeldet hat, aber gerne möchte, sollte – avanti, avanti – noch schnell bis zum 22.5.2023 an der Umfrage der Personalvertretungen teilnehmen, die explizit auch Fragen zur Neu-Besetzung in der Intendanz stellt!

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Und es lohnt noch ein weiterer gezielter Blick ins Intranet. Programmdirektorin Martina Zöllner macht in ihrem Update noch einmal unmissverständlich klar, dass es weder für die rbb-Praxis eine lineare Zukunft im rbb-Fernsehen geben wird, noch dass die MIMA-Redaktion mit einem wie auch immer gearteten Fortbestehen (im rbb) rechnen kann. Das hatten enttäuschte MIMA-Kolleg:innen bereits nach dem letzten Zusammentreffen mit der Intendantin zu Wochenbeginn erfahren. Besiegelt ist, dass der MDR das MIMA übernehmen wird – und das trotz eigener finanzieller Unwucht.  Dort würden die publizistischen Prioritäten wohl anders gesetzt, merken die MIMA-Freien ziemlich frustriert an. Immerhin wollen Programmdirektorin und Chefredakteur „in Einzelgesprächen … klären, welche Möglichkeiten sich in der Zukunft (für Freie) – im rbb oder auch eventuell im MDR – auftun“. Dabei wünscht die Freienvertretung im Sinne der Betroffenen gutes Gelingen. Für noch besser und  wichtiger würden wir es halten, wenn für die vielen in den kommenden Monaten um ihre Existenz bangenden Freien in Programm und Produktion ein Sozialplan aufgestellt würde.

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Leider gibt es auch in Sachen „Tarifauseinandersetzung“ keinen Silberstreif am Horizont. Dafür aber viel Verwirrung! Bekanntermaßen ist auch die achte Verhandlungsrunde ergebnislos vertagt worden und nicht wenige fragen sich, wie es weitergehen soll. Und vor allem, wann endlich mit mehr Geld im Portemonnaie zu rechnen ist? Von Warnstreiks hat sich die Geschäftsleitung bislang unbeeindruckt gezeigt. Das regelmäßig tagende Aktionskomitee der freien Mitarbeitenden hat es sich zur Aufgabe gemacht, Licht ins Dunkel zu bringen. Die Freienvertretung ist gebeten worden, auf eine Informationsveranstaltung am kommenden Montag, den 22.5.2023 um 19 Uhr hinzuweisen, was wir natürlich gerne tun! Unter dem Titel „Wie weiter in der Tarifauseinandersetzung? sind ausdrücklich alle FREIEN und FESTEN Kolleg:innen eingeladen, mitzudiskutieren. Vertreter:innen der Gewerkschaften geben Einblicke in den Verhandlungsstand und die Knackpunkte. Und würden – wie wir erfahren haben – gerne von der Belegschaft wissen, welches weitere Vorgehen nun folgen muss. Wer dabei sein will, kann hier an der Teamsschalte teilnehmen.

(Interessierte angestellte Kolleg:innen, die diesen Newsletter nicht bekommen, können ebenfalls gerne eingeladen werden!)

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Außerdem wird das Aktionskomitee nicht müde, auch auf die zweite Tarifbaustelle hinzuweisen: #bestandsschutzfüralle.Nicht ganz so aussichts- und hoffnungslos wie die Gehalts- und Honorarverhandlungen, aber leider noch entfernt von einem ersthaften Durchbruch, wie die Gewerkschaften mitteilen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 30.5. vorgesehen. Unterdessen können sich bei der Aktionsgruppe urlaubsreife Freie für den gemeinsamen Ferienurlaub melden.

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Ich bin dann mal weg“ lautet übrigens auch der Arbeitstitel der Eröffnungs-Diskussion des ARD-Freienkongresses. Thema: Fachkräftemangel, demografischer Wandel und der Ansehensverlust des öffentlich-rechtlichen Rundfunks – nicht nur bei frustrierten Beitragszahlenden, sondern auch den eigenen Mitarbeiter*innen. Getagt wird am 13. und 14. Oktober im WDR-Funkhaus am Wallrafplatz. Auf dem Podium sitzt neben den Lokalmatador*innen Tom Buhrow (WDR-Intendant) und Mona Neubaur (stellvertretende Ministerpräsidentin NRW) übrigens auch eure Freienvertretung. Die Themen sind so hip („KI für Freie“) wie nützlich („Sicher im Alter“) oder inspirierend („Honorare im ARD-Vergleich“) – und gratis obendrein. Also schnell anmelden unter freienkongress2023@ard-freie.de: Wer die Debatten wie „ARD im Jahr 2030“ deprimierend findet, erfreut sich vielleicht an einem Hintergrundgespräch zum „Mythos KEF“. Ihr bekommt rechtzeitig weitere Infos zu den Podiumsdiskussionen und den zahlreich geplanten Panels.

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Und nicht vergessen, bitte jetzt schon ein wichtiges SAVE THE DATE rot im Kalender markieren: am 13. Juni 2023 von 10 bis 12 Uhr findet die nächste Freienversammlung in Potsdam statt. Es wird eine Hybridveranstaltung sein. Dennoch würden wir uns über ein massenhaftes Erscheinen „in echt“ sehr freuen! Zu besprechen gibt es ja genug!

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Jetzt aber erst einmal: schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.