Liebe Kolleginnen und Kollegen,
krach, rums – und das war er auch schon, der lang erwartete, gefürchtete Kassensturz. Am Ende einer frösteligen Woche haben wir leider die vorläufige Tiefsttemperatur erreicht. Und wissen leider nur eines ganz sicher: dass es in diesem Winter im Sender nicht mehr kuschelig wird.
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Falls noch jemand an die Kraft des positiven Denkens glaubt: Zumindest neue Löcher im rbb-Etat hat der Kassensturz nicht ergeben. Interimsintendantin Vernau hatte es ja gleich nach dem Amtsantritt verkündet: Dass der rbb die Corona-Mehreinnahmen bereits verplant hat, die allerdings zurückgestellt werden müssen. Das vorläufige amtliche Endergebnis der Schadensaufnahme: 41 Millionen Euro beträgt die Einsparvorgabe bis Ende 2024.
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Die Freienvertretung kann das leider auch nicht schön rechnen. 41 Millionen Euro sind keine Löffelhäppchen, Reisespesen, AT-Boni oder Ruhegeldzusagen. 41 Millionen sind deutlich mehr, als der rbb in einem Jahr für Dokumentation und Fiktion ausgibt. Mit 41 Millionen könnte man Inforadio, Fritz, Antenne, 88.8 und rbbKultur (Radio) ein Jahr lang finanzieren – alle zusammen. 41 Millionen sind fast die Hälfte des gesamten Honoraretats – oder auch: die Honorare eines ganzen Jahres für alle freien Redakteur*innen und Moderator*innen zusammen. 41 Millionen Euro sind – krasses Missmanagement. Die Älteren erinnern sich: Wir rocken den rbb. Was für ein Abgang … denkt sich die Freienvertretung …
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… atmet tief durch, tief durch … und wünscht allen dafür Verantwortlichen herzlich einen schönen Ruhestand, Vorruhestand, gerne auch in Kombination mit Auflösungs- oder Beratervertrag. Man kann ja darüber streiten, wie man die Bereitschaft des Programmdirektors bewerten will, der angeboten hat, bei Vertragsauflösung auf seine Ruhegeldansprüche zu verzichten (genau dazu hatten wir ihn ja in der Oktober-Erklärung aufgefordert). Über den Produktionsdirektor kann man leider nicht einmal streiten. Wie auch immer die Beteiligten ihre Verantwortung übernehmen oder auch nicht: Ausbaden müssen die Sache auf jeden Fall andere.
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Und allzu gerne würde ja die Freienvertretung der Interimsintendantin folgen: „Sie wollen das schwierige Kapitel der Vergangenheit endlich schließen können“ (im Video ab ca. 03.30). Aber etwas Sinnstiftenderes als den Blick zurück im Zorn hat Frau Vernaus Blick in die Zukunft leider auch nicht zu bieten. Schön ist natürlich die Ansage an unsere angestellten Kolleg*innen: „Wir wollen keine betriebsbedingten Kündigungen“ (49:30). Die Freien werden immerhin gleich im nächsten Atemzug mitgenannt: „Wir werden alles tun, um Feste und Freie zu unterstützen, sich weiterzuentwickeln“. Und dass Freie „mitgedacht“ werden, „genauso wichtig und wertvoll“ wie Feste seien, wer wollte das schon kritisieren?
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Aber hey! Wer an der einen Stelle ohne Wenn und Aber ankündigt, „dass wir bestimmte Dinge nicht mehr machen“ – der könnte doch auch ohne Wenn und Aber sagen, dass Bestandsschutz für langjährige Freie oder faire Honorare selbstverständlich dazugehören werden. Davon hat die Freienvertretung aber nichts gehört, nirgends. Stattdessen: „Wir sind ein sozial verantwortliches Unternehmen, was, wenn sich das vermeiden lässt, keine Beschäftigungsverhältnisse einfach so beendet“ (02:04:00) Oder zum Thema Honorare die amtierende Verwaltungsdirektorin: „Ich hoffe, dass wir eine Lösung finden“. Puh. Wenn Frau Vernau ernsthaft ihre Mitarbeiter*innen dazu bewegen will, vertrauensvoll am Zukunftsprozess mitzuarbeiten, muss sie am Wording noch feilen.
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Und darum macht die Freienvertretung jetzt Werbung für den Zukunftsprozess! Das ist nämlich unsere Zukunft! Wollen wir doch mal sehen, wer in einem Jahr noch hier ist und wer nicht. Und wollen wir doch mal sehen, ob man diese Freien nur irgendwie „mitdenken“ muss – oder ob sie Priorität haben müssen. Welches sind die wichtigsten Themen für die Zukunft des rbb?, fragt der paritätisch besetzte Entscheidungskreis. Die zwei oder drei Themen, die Ende der kommenden Woche ganz oben stehen, werden als erste bearbeitet. Wer hat noch nicht teilgenommen? https://forms.office.com/r/FGCt7q2rBN
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Hat nicht geklappt? Leider leider führt der Weg zur Umfrage zwingend über Microsoft 365. Das ist bequem für alle, die sowieso täglich im Büro eingeloggt sind. Aber das darf nicht dazu führen, dass die anderen ausgeschlossen werden. Wenn ihr technische Probleme habt, helfen wir natürlich gerne. (Oder einfach nochmal probieren, das hilft verblüffend oft: https://forms.office.com/r/FGCt7q2rBN )
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Ohne einen funktionierenden den rbb-Login wird der Beteiligungsprozess nicht funktionieren. Auch nicht die „Resonanzgruppe“, für die das Bewerbungsverfahren seit heute läuft. 30 Feste und Freie, die in den nächsten Monaten jeweils als erste bewerten sollen, was die Expert*innen in den Themengruppen für Lösungen erarbeiten. Die Resonanzgruppe soll ein repräsentativ besetzter Querschnitt der rbb-Belegschaft sein – darum dürfen Freie natürlich nicht darin fehlen! Für faire Ersatzhonorare haben wir gesorgt. Bitte überlegt euch, ob ihr euch bewerben könnt oder macht die Kolleg*innen auf die Möglichkeit aufmerksam: Auch hier führt der Teilnahmelink zunächst zu Microsoft365.
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Und sonst noch in dieser Woche?
Der Brandenburger Landtag hat auf Antrag der AfD einen rbb-Untersuchungsausschuss eingesetzt …
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… und drei neue Mitglieder für den rbb-Rundfunkrat gewählt
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Der rbb-Staatsvertrag war erneut Thema im Berliner Medienausschuss.
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Der ARD-Freienrat hat sich am Mittwoch in Berlin zum ersten Mal mit den Vorsitzenden der ARD/ZDF-Personalratsvorsitzenden getroffen …
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… und den nächsten ARD-Freienkongress am 21./22. April auf den Weg gebracht. Themen u.a.: „ARD 2030“ und „Ich bin dann mal weg – warum immer mehr Freie dem Rundfunk den Rücken kehren“.
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Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.