Tarifverhandlungen Beschäftigungssicherung: Geschäftsleitung bietet Stufenmodell an

In der ersten Verhandlungsrunde nach dem Warnstreik im Mai hat der rbb den Gewerkschaften ein Stufenmodell zur Beschäftigungssicherung für alle langjährigen festen Freien angeboten. Die neuen Eckpunkte gehen deutlich über das letzte Angebot vom März hinaus, insbesondere geht das nun vorgeschlagene Stufenmodell auf einen Kompromissvorschlag der Gewerkschaften ein.

  • Statt des Beendigungsschutzes mit 80 Prozent Honorargarantie nach 20 rbb-Jahren wäre der rbb bereit, eine Honorargarantie bereits nach 12 Jahren zu geben, allerdings beschränkt auf 20 Prozent des Durchschnittshonorars.
  • Diese Honorargarantie soll stufenweise ansteigen: nach 15 Jahren auf 50 Prozent, nach 18 Jahren auf 80 Prozent, nach 20 Jahren auf 100 Prozent.
  • Der rbb will jederzeit die Möglichkeit behalten, in begründeten Fällen auch Freie mit Honorargarantie zu kündigen, dabei sollen die gleichen Voraussetzungen wie bei rbb-Angestellten gelten.
  • Außerdem fordert der rbb das Recht, Freien mit Honorargarantie angemessene Beschäftigungsangebote in allen Bereichen des Senders zu machen, Freie wären ggf. zu entsprechenden Schulungen verpflichtet.

Aus Sicht der Gewerkschaften ist dieses Angebot in der Tat ein großer Schritt in die richtige Richtung.

  • Allerdings bleibt das Angebot deutlich hinter der Forderung der Gewerkschaft zurück (Einstieg in den Beendigungsschutz bereits nach sechs Jahren, danach kontinuierlicher Anstieg auf 100 Prozent).
  • Auch ist der Umfang des Honorarschutzes in der Startphase zu gering.
  • Um den Wert des Angebots beurteilen zu können, müssen wir die Regelung der Kündigungsmöglichkeiten und des Direktionsrechts im Detail prüfen.
  • Einige Regelungen des 12a-Tarifvertrags müssen angepasst werden, damit z.B. Elternzeiten und rbb-Jahre in einem befristeten Arbeitsvertrag als Beschäftigungszeit anerkannt werden.

Einen konkreten Entwurf hat der rbb bisher nicht vorgelegt.

Wir wollen wissen, was ihr von dem neuen Verhandlungsangebot haltet und möchten mit euch über die nächsten Schritte diskutieren. Damit wir dem rbb noch vor der Sommerpause unsere Forderungen übermitteln können, wollen wir uns mit euch am

Montag, 4.7., um 19 Uhr zusammenschalten.

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Eure gewerkschaftliche Verhandlungsdelegation
ver.di: Marika Kavouras, Andrea Mavroidis
DJV: Christoph Reinhardt, Christoph Hölscher, Michael Hirschler