Liebe Kolleginnen und Kollegen,
da hat es zur Überraschung einiger Führungskräfte und Mitglieder der Geschäftsleitung plötzlich einen vernehmbaren „Rums“ gegeben im crossmedialen Gefüge unserer Sendeanstalt. Vom „Aufstand der Digitalen“ war die Rede. Mit anzusehen und anzuhören auf der monatlich stattfindenden Direktionssitzung von Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus, auf der eigentlich ganz andere Themen besprochen werden sollten.
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Doch dazu kam es nicht! Ein Brandbrief, unterschrieben von 132 Kolleginnen und Kollegen aus dem Online- und Social-Media-Bereich, hat die Teams-Sitzung beherrscht. Der Programmdirektor hatte das Forum zur allgemeinen Diskussion freigegeben, war dann aber ganz offensichtlich von der Wucht des Gesprächsbedarfs überrascht.
Die Kritik der Online-Kolleg*innen: im rbb fehle eine digitale Strategie, Crossmedialität werde nicht gelebt, es hapere an technischer Ausstattung, entsprechenden Strukturen und ausreichenden Ressourcen. Harter Tobak! Kolleg*innen berichteten, dass sie Geräte und teure Software aus eigener Tasche bezahlen müssten, um ihre Arbeit vernünftig erledigen zu können. Die digitale Transformation sei aber nicht billig zu haben, so die einhellige Meinung der Unterzeichner*innen. Die Umwidmung von 10 Prozent des Budgets aus dem Linearen hin zum Digitalen reiche bei weitem nicht aus, so die Befürchtung. Eine Kollegin formulierte es so: „Man kann es nicht ohne Geld machen!“ Und dabei gehe es auch um die tägliche Arbeit. Die Pflege von Digitalangeboten sei ein 24/7-Job, um im Austausch mit den Usern zu bleiben. Die hielten sich eben nicht an bestimmte Sendezeiten. Bezahlt werde diese Arbeit, z.B. abends und nachts oder am Wochenende aber nicht.
Es besteht offensichtlich erheblicher Klärungsbedarf. Programmdirektor Schulte-Kellinghaus hat zugesichert, im Gespräch bleiben zu wollen und weitere Runden zum Thema angekündigt. Vor allem wenn es um die Arbeitsbedingungen der (überwiegend freien) Kolleg*innen geht, bringt sich die Freienvertretung gerne in die Gespräche ein.
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Dialog ist immer gut, haben sich auch die Kolleg*innen vom #wirsindnichtda-Orgateam gedacht. Wie die Freienvertretung erfahren hat, will man noch einmal gezielt den Austausch mit den angestellten Kolleg*innen suchen. Denn der gemeinsame „Osterurlaub“ vieler Freier steht bevor – was zu Einschränkungen bei angestellten Kolleg*innen und entsprechender Verärgerung führt. Nächsten Freitag sind Freie in Berlin und Potsdam vor Ort, um Rede und Antwort zu stehen und zu erklären, warum die Osteraktion aus ihrer Sicht nötig ist. „Wer es einrichten kann, der möge dazukommen“, so die
Aufforderung des #wirsindnichtda-Orgateams. Die Treffpunkte in Berlin sind an den Eingängen zum FSZ und HdR je 8.30-9.30 Uhr und von 12-13 Uhr vor dem Kasino. In Potsdam jeweils zur gleichen Zeit morgens am Eingang, mittags vor der Teestube. „Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass unsere Aktion sich ausdrücklich nicht gegen die Kolleg*innen richtet, mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten“, so die #wirsindnichtda-Organisator*innen. Dafür ein „Daumen hoch“ von der Freienvertretung!
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Apropos Urlaub! Wer ihn bis jetzt noch nicht genommen bzw. noch nicht vollends ausgeschöpft hat, sollte das schnell tun. Der Urlaub aus 2021 muss spätestens bis Ende April genommen worden sein. Den Antrag dafür gibt es hier. In der letzten Zeit haben uns die Beschwerden einiger Kolleg*innen erreicht, die Probleme bei der Bewilligung von Ergänzungsurlaubsgeld im rbb hatten. Sollte es noch weiteren Kolleg*innen so ergangen sein, dann meldet euch gerne bei eurer Freienvertretung!
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Der rbb muss sich locker machen. So will es die neue gesetzliche Regelung, wonach 3G nun auch am Arbeitsplatz fallen muss – und zwar ab heute. Das wird von der Taskforce durchaus kritisch gesehen, zumal es nach wie vor Neuinfektionen im Sender gibt. Allerdings gelten im rbb trotz der Corona-Lockerungen noch bis Ende April die bekannten Abstandsregeln, also Vorrang fürs Homeoffice, Maskentragen und die Empfehlung für tägliches Testen.
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Da der Frühling sich scheinbar erst einmal wieder verabschiedet hat, hätte die Freienvertretung einen Super-Indoor-Tipp fürs Wochenende: den Freienkongress 2022! Ja richtig, der ist leider schon vorbei, mitdiskutieren funktioniert also nicht mehr. Zwei hochkarätig besetzte Podiumsdikussionen zur Situation der Freien im ÖRR und etliche Service-Panels zu Themen wie Statusfeststellung, Homeoffice oder Urheberrecht können aber jederzeit auf www.ard-freie.de angeschaut werden. Eine Zusammenfassung dessen, was ihr (bislang) verpasst habt, geben hier schon einmal die Kolleg*innen von der ver.di-Zeitung M – Menschen Machen Medien.
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Euch jetzt aber erstmal ein schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung
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