Freienversammlung + Bestandsschutz für alle + Personalversammlung + Homeoffice

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

manchmal überlegen wir ja schon, ob unser – zugegebenermaßen vor ein paar Jahren mal von einer rbb-Marketingkampagne „adaptierter“ – Newsletter-Claim noch passt. Aber dann gibt es Wochen wie diese…

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Unbestrittener Höhepunkt aus Sicht der Freienvertretung: Die Freienversammlung am Dienstag. Denkwürdig in mehrfacher Hinsicht: Noch nie haben mehr Menschen teilgenommen (über 200). Noch nie waren mehr Geschäftsleitungsmitglieder dabei (Intendantin, Produktionsdirektor, Chefredakteur, Personalchefin, Justitiarin). Und: noch nie gab es bei einer Freienversammlung eine Filmpremiere (hier der sehr sehenswerte Clip – für alle, die ihn verpasst haben oder noch einmal ansehen wollen)

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Warum auf dieser Freienversammlung so viel anders war als sonst, lässt sich in drei Worten erklären: „Frei im Mai“. Wenn mehr als 400 Freie – und einige Feste – fünf Tage lang wahlweise auf die Straße gehen oder zuhause bleiben, bietet das nicht nur Stoff für Filmemacher*innen, sondern ist auch ein Hinweis, dass man dringend miteinander ins Gespräch kommen sollte. Wer nun von den zahlreich vertretenen Führungskräften ein Signal in der Art: „Wir haben verstanden!“ erwartet hatte, dürfte etwas enttäuscht gewesen sein. Nie habe es mehr Verbesserungen für Freie gegeben als in ihrer Amtszeit, erklärte die Intendantin. Nun sei es mal an der Zeit, die Füße still zu halten und dankbar zu sein.

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Nun, auch die Freienvertretung sieht die Schritte in die richtige Richtung, die der rbb in den vergangenen Jahren gemacht hat: Bestandsschutz für NPG-Freie, einen besseren 12a-Tarifvertrag, den Honorarrahmen Programm, die Corona-Regelungen für Freie. Allerdings knirscht es doch immer wieder bei der Umsetzung dieser an sich schönen Regelungen: Die Untertitler*innen vom ARD-Text z.B. können ein Lied davon singen, wie ihre Ansprüche aus dem Bestandsschutztarifvertrag durch restriktive und willkürlich anmutende Auslegungen ausgehebelt werden. Und bis zur überfälligen Gleichstellung von Freien und Festen ist es trotz aller Verbesserungen noch ein weiter Weg.

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Stichwort „Bestandsschutz für alle“ – ein Thema, das derzeit viele Freie umtreibt. Könnte man sich hier nicht schnell einig werden? Immerhin hat auch die Geschäftsleitung erkannt, dass „Existenzängste“ ein Hauptmotiv für die Mai-Proteste waren (Justitiarin Lange), sie will mit ihren Freien „auf Dauer“ zusammenarbeiten und findet, dass der NPG-Bestandsschutz „eine gute Sache“ für die Freien und den rbb sei (Intendantin Schlesinger). Also „win-win“ für alle Beteiligten – mit Ausweitungspotential? Auf die konkrete Frage nach weiteren Beschäftigungsgarantien in Form eines Tarifvertrags gaben sich die Chef*innen schmallippig, stimmten das alte Lied von „programmlichem Abwechslungsbedürfnis“ und „Sparzwängen“ an. Dabei haben andere ARD-Sender wie der SWR – und die Freienvertretung im letzten Newsletter – doch gezeigt, dass der Bestandsschutz weder die Rundfunkfreiheit gefährdet noch die Etats sprengt!

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Folglich sind die Erwartungen der Freienvertretung sehr gedämpft, wenn sich Gewerkschaften und rbb am kommenden Mittwoch zu ersten Sondierungen treffen. Zu welchem Thema nochmal? Bestandsschutz? So genau weiß das niemand. Unsere Empfehlung an euch: Augen und Ohren offen halten, wann und wie wir Freien unsere Positionen wirkungsvoll vertreten können! Es soll da wohl schon das eine oder andere in Vorbereitung sein…. #freiimmai2.0

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Wer noch nicht genug hatte von kontroversen Diskussionen in virtuellen Räumen: Am Donnerstag durften Freie ausnahmsweise auch an der Online-Personalversammlung teilnehmen, die sonst nur den festangestellten Kolleg*innen vorbehalten ist. Hier stand das Homeoffice – der rbb nennt es lieber „mobiles Arbeiten“ – im Fokus. Was sich Freie und Feste dazu wünschen, hat unsere gemeinsame Umfrage mit dem Personalrat zu Tage gefördert. Nun geht es an die Umsetzung: Kommende Woche starten Tarifverhandlungen zum Homeoffice. Bis die abgeschlossen sind, soll es eine Übergangsregelung geben, die wir gemeinsam mit dem Personalrat und der Geschäftsleitung vereinbaren. Am heutigen Freitag gab es einen ersten Termin. Unsere Essentials dabei: Transparenz und Freiwilligkeit. Und selbstredend: Gleiche Rechte für Feste und Freie. Jetzt liegt der Ball beim rbb.

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Was auch immer dabei rauskommt: Angesichts rückläufiger Infektionszahlen werden wir uns künftig wohl häufiger wieder im Sender persönlich begegnen. Zwar bleiben die Abstandsregeln des rbb in Kraft, ab sofort sind aber wieder Dienstreisen und Fortbildungen in Präsenz auch ohne Ausnahmegenehmigungen möglich. Der rbb hilft mit, die Voraussetzungen für weitere Lockerungen zu schaffen: Bei ersten Impfterminen durch den betriebsärztlichen Dienst in der vergangenen Woche haben sich 330 feste und freie Kolleg*innen ihren ersten Piks abgeholt. Das gefällt der Freienvertretung. Weitere Termine sollen folgen.

Jetzt erstmal: Ein schönes, heißes Wochenende!

Eure Freienvertretung