1.-Mai-Demo – Freienkongress-Nachlese – Homeoffice-Umfrage

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

in der Freienvertretung steigt die Spannung quasi stündlich: Der 1. Mai steht vor der Tür. Viele Freie werden am Tag der Arbeit wohl zum rbb fahren – aber nicht um zu arbeiten. Die Initiative „Frei im Mai“ sowie die Gewerkschaften ver.di und DJV rufen um 11 Uhr 1.Mai-Kundgebung vor dem rbb Berlin in der Masurenallee auf – für Bestandsschutz und gerechte Bezahlung, gegen Sparrunden allein auf dem Rücken der Freien. Wie uns zugetragen wurde, sind auch festangestellte Kolleg*innen herzlich willkommen, mit den Freien zu demonstrieren oder auch den Protestaufruf zu unterschreiben.

Weitere Informationen zur – selbstverständlich angemeldeten und coronakonformen – Kundgebung findet ihr hier.

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Dass einmal auf die Straße gehen nicht reicht, um große Ziele wie Bestandsschutz zu erreichen, dürfte allen klar sein. Deshalb wollen rund 400 Kolleginnen und Kollegen zwischen dem 1. und 5. Mai mal nicht für den rbb arbeiten – „frei im Mai“ eben. Tendenz steigend – den aktuellen Stand der Beteiligung findet ihr hier. Wir sind jedenfalls gespannt, welche Auswirkungen die Aktion auf das Programm haben wird. Klar ist: Dauerhaft geht es nicht ohne uns Freie! Und schlechte Stimmung in der Belegschaft ist auf Dauer auch keine gute Sache.
Insofern hofft die Freienvertretung, dass die rbb-Geschäftsleitung recht bald einen großen Schritt auf die Freien zugeht – und zum Beispiel mit den Gewerkschaften in Verhandlungen über einen neuen Bestandsschutz-Tarifvertrag auch für Journalistinnen und Journalisten einsteigt.

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Dass Bestandsschutz nicht viel Geld kosten muss und erst recht nicht die Rundfunkfreiheit bedroht, hat in der vergangenen Woche SWR-Personalchef Thomas Schelberg beim ARD-Freienkongress ausgeführt. Im SWR gibt es Bestandsschutz – auch für die sogenannten programmgestaltenden Freien.

Ähnlich wie Schelberg argumentierte der Verfassungsrechtler – und ehemalige Justiziar des Saarländischen Rundfunks – Prof. Dieter Dörr, der sich für möglichst ARD-weite Bestandsschutz-Regelungen ausspricht – nicht trotz, sondern wegen der Rundfunkfreiheit: „Sie können guten Journalismus nur machen, wenn Sie auch selber als Journalistin und Journalist unabhängig sind, nicht dem Diktat des Marktes oder der Angst vor dem Rauswurf unter dem Verlust der sozialen Sicherung unterliegen.“ Dem hat die Freienvertretung in der Sache nichts hinzuzufügen.

Eine pointierte Zusammenfassung des Freienkongresses findet ihr im ver.di-Magazin M, die Videomitschnitte der Diskussionsforen auf der Seite des ARD-Freienrats.

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Auch damit der nächste Freienkongress wieder in Präsenz stattfinden kann, werden sich die Mitglieder der Freienvertretung so schnell wie möglich impfen lassen. Ab Montag haben in Berlin auch rbb-Mitarbeiter*innen als Beschäftigte der „kritischen Infrastruktur“ das Recht, einen Impftermin zu vereinbaren. Die notwendige Bescheinigung soll demnächst zum Herunterladen im Intranet bereitstehen. Ein Anspruch auf einen Impftermin ist damit nicht verbunden.

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Eine Weile wird´s sicherlich noch im Homeoffice weitergehen. Welche Probleme es damit gibt und was sich verbessern müsste, wollen die Personalvertretungen – darunter auch die Freienvertretung – in einer Online Befragung herausfinden. Am Sonntag endet die Umfrage – bisher lässt die Teilnahme der Freien sehr zu wünschen übrig. Schnell noch mitmachen, damit kein schiefes Bild entsteht!

Also: Wir sehen uns am ersten Mai! Danach ein entspanntes Wochenende

Eure Freienvertretung