Corona + Drohnenpilot*innen + ARD-Freienkongress

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

bei so viel datumsbezogenem Einheitsgedenken gerät natürlich auch die Freienvertretung ins Denken. 17 Jahre nach der Gründung von rbbprotest. 6 Jahre mit einer offiziellen Freienvertretung. Wie gespalten ist unser Sender eigentlich noch? Wer fühlt sich heute noch als Freier? Als Fester? Oder mittlerweile einfach nur als rbb-Mitarbeiter*in? Hm… Ah. Aha! So, genug gedacht für heute.

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Ansonsten schärfen wir nach den ruhigen Sommer-Monaten wieder unseren Corona-Blick. Die Welle steigt, Eltern von Schüler*innen werden inzwischen regelmäßig mit schulischen Corona-Maßnahmen konfrontiert. Wenn ein Kind in häusliche Quarantäne geschickt wird, ist für die Eltern erstmal Homeoffice angesagt. Wo das nicht möglich ist, drohen Einkommensverluste. Wir wollen in der nächsten Woche mit der Intendantin über eine Neuauflage der Corona-Leistungen für Freie sprechen.

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Obacht, Drohnenpilot*innen! Der rbb hat uns mitgeteilt, dass er sein neues Verfahren jetzt umsetzen wird. Künftig sollen die Einsätze nicht mehr ausschließlich als selbständige Tätigkeit (auf Rechnung und mit Umsatzsteuer) vergeben werden, sondern auch in abhängiger Tätigkeit (zum günstigeren Tarifhonorar und unter Anrechnung der Bestandsschutztagen). Wir hatten ein klares Bekenntnis des Senders gefordert, die weisungsgebundenen Pilot*innen von Schadenersatzansprüchen Dritter freizustellen. Das steht leider aus. Und wer die diversen erforderlichen Genehmigungen einholen muss, ist auch noch strittig. Der Sender meint: Die auf Tagessatz beschäftigten Pilot*innen sollen das halt irgendwann machen. Tut uns leid, dass wir nicht mehr erreichen konnten. Und wir ärgern uns, weil der Sender nicht mal im Traum daran denkt, auch Festangestellte als Drohnenpilot*innen einzusetzen. Denn dabei würde der Sender ganz selbstverständlich in der Haftung sein.

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Derzeit arbeiten wir am Programm für den nächsten ARD-Freienkongress. Geplant ist eine Online-Veranstaltungsreihe in der Woche vom 19.–23. April. Vorschlag der rbb-Freienvertretung: Ein Workshop über „Bestandsschutz für programmgestaltende Freie“. Damit wir die guten Regelungen z.B. des SWR oder des BR auf die ganze ARD übertragen können oder noch bessere finden. Wer Wünsche oder Vorschläge für das Kongressprogramm hat: Gerne an uns, wir bringen das dann in die ARD ein.

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Terminhinweis: Für nächsten Donnerstag ab 10 Uhr hat die Intendantin ja zu einer virtuellen Belegschaftsversammlung eingeladen. Da wird es sicher auch um Corona gehen, die Finanzlage und die Pläne für die nächste Zeit. Zugegeben, bei diesen Teams-Versammlungen ist es noch schwerer als sonst, die eigene Sicht der Dinge sinnvoll einzubringen. Aber wer nicht dabei ist, kann schon gar nicht mitreden.

Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung