Stand Reform Einsparungsprozess rbbkultur

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nächsten Dienstag auf der Freienvertretung wollen wir auch uns über die aktuelle Situation in rbbkultur und der Reform oder besser den Folgen der Einsparungen informieren lassen. Inzwischen sind schon die neuen Sendepläne verschickt worden. Und da zeigt sich kurz vor dem Start des neuen Programms am 14.9., dass der Kahlschlag im Programm die angekündigten 20% weit übersteigt. Im gesamten Tagesprogramm von sechs bis zwanzig Uhr wird es insgesamt nur noch vier bezahlte Beiträge geben. Die Abendsendungen sind komplett gestrichen. Von den drei Feature-Sendeplätzen bleibt nur noch einer übrig. Betroffen sind dadurch vor allem die Autorinnen von aufwendiger gebauten Beiträgen. Damit verschwindet komplett eine gesamte Berufsgruppe und mit ihr ein Handwerk, in dem der RBB über Jahrzehnte auch international Standards setzen konnte. Drastisch reduziert werden dadurch auch die freien Redakteurinnen. Einige, so hörten wir, erfahren erst jetzt aus dem Dienstplan, dass sie künftig keine Dienste mehr haben werden. Die Nachrichten wurden schon abgebaut. Die Musikredakteurinnen sollen langfristig ebenso abgeschafft werden. Für die wenigen verbleibenden freien Redakteurinnen und Moderatorinnen kommen künftig extreme Arbeitsverdichtung und womöglich überlange Schichten auf sie zu. Es bleibt erklärungsbedürftig, warum bei einer Kürzung von 20% mehr als die Hälfte des gesamten Wortprogramms gestrichen wird. Und obwohl Intendantin Patricia Schlesinger im Plenum von rbbkultur 2019 fest zusicherte, es würde niemand auf der Strecke gelassen, gelang es dem damit beauftragten Stephan Abarbanell bis heute nicht auch nur eine einzige freie Mitarbeiterin anderweitig im rbb unterzubringen.