Honorarrahmen + ARD-Freienrat + Nachzahlungen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

was macht eigentlich der Streit um den neuen Honorarrahmen Programm? Wenig überraschend: Er geht weiter. Aber die verblüffende Nachricht der Woche: Man hat sich ein bisschen angenähert, hört man aus der Verhandlungskommission.

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Die Vertreter*innern der Gewerkschaften bzw. der Geschäftsleitung haben am Freitag Nachmittag (= heute) vier Stunden lang verhandelt. Zumindest bei zwei Themen hat es so etwas wie anschlussfähige Kommunikation gegeben. Zumindest Redakteur*innen, die der rbb mit der hoheitlichen Aufgabe der Abnahme von Beiträgen und Sendungen betraut, sind wohl „in hohem Maße für Programminhalte verantwortlich“ (und müssten darum mehr Geld bekommen als bisher). Dasselbe gilt wohl auch, wenn man ganz alleine den Laden schmeißen muss (und einem niemand etwas abnehmen kann). Wie (und ab wann) diese neuen Erkenntnisse nun in den Redaktionen umgesetzt werden, muss aber noch besprochen werden.

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Bei allen anderen Themen (Live-Berichte, Zeitdruck, Fachredaktionen) gab es leider keine neuen Gemeinsamkeiten. Die Verhandlungen werden fortgesetzt. Bald, hoffentlich, ….

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…. aber bestimmt nicht mehr vor der anstehenden Tariferhöhung. Zum 1.7.  gibt es plus 2 Prozent mehr. Leider nicht für jeden. Wessen Honorar wegen der falschen Einstufung schon bei der letzten Runde eingefroren war, muss wahrscheinlich auch im Juli aussetzen.  Falls sich die Kommission später auf ein Maßnahmen-, äh, Verhandlungspaket verständigt, soll das rückwirkend korrigiert werden, wurde heute nochmal bekräftigt.

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Apropos ausstehende Honorare: Wer als Bestandsgeschütze*r auf die zugesagten 1/12-Corona-Honorare wartet: Das wird natürlich rückwirkend korrigiert. (Dass sollte man auch der Krankenkasse sagen, die einen vorsorglich rausgeworfen hat).

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Apropos ausstehende Honorare: Wer als 12a-Corona-Geschädigte*r  auf die zugesagten 80-Prozent-Honorare wartet: Meldet euch lieber früher als später – bei euren Chefs und gerne auch bei uns. Damit das möglichst noch rückwirkend korrigiert wird.

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Apropos ausstehende Zahlungen: Wer als Jobticket-Inhaber*in auf den zugesagten Arbeitgeberanteil wartet: Das wird mit der Juni-Abrechnung rückwirkend korrigiert. Puh. Das haben die Kolleg*innen in der Honorarabrechnung mal wieder viel zu tun.

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Heute in einer Woche tagt übrigens der ARD-Freienrat (eigentlich in Saarbrücken, aber aus aktuellen Gründen im ARD-Konferenzsystem). Wollt ihr uns etwas mitgeben, das wir mit den Kolleg*innen besprechen können? Auf der Tagesordnung steht u.a. Home Office, soziale Absicherung in Corona- und sonstigen Zeiten sowie die Planung des nächsten Freienkongresses im Frühjahr (hoffentlich in Saarbrücken und nicht online).

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Mit dem Freienrat ist das so ein bisschen wie bei den Muttersendern auch: Im ARD-internen Ranking haben wir vom rbb uns jahrelang ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den MDR-Kolleg*innen um die rote Laterne geliefert (niedrigste Honorare, schlechteste soziale Absicherung, mieseste Stimmung). Zumindest bei den Corona-Maßnahmen stehen wir dieser Tage aber locker im Spitzenfeld (okay, immer noch weit hinter dem SWR, aber klar vor Dickschiffen wie WDR  und NDR). Weil es inzwischen auch bei unseren Tarifverträgen (Bestandsschutz, 12a-TV, Honorarrahmen Programm) gewisse Fortschritte gegeben hat (wenn auch beim Honorarrahmen gewissen Frust, s.o.), bauen wir das hoffentlich noch ein bisschen aus, #positivesdenken. Im Übrigen brauchen wir Bestandsschutz für programmgestaltende Freie.

Aber vor allem ein
Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung