Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wie nicht anders zu erwarten, hat der Honorarrahmen Programm auch in dieser Woche für Diskussionen gesorgt. Viele freie Kolleg*innen haben offensichtlich mal in Ruhe nachgerechnet, welche Auswirkungen das neue Regelwerk auf ihr Honorar hat. Und was ist rausgekommen? Die einen sagen so – die anderen so. Die Kolleg*innen aus den Hörfunk- und Onlineredaktionen haben zwar nicht gerade die Korken knallen lassen – hoffen aber sehr, dass die Gewerkschaften doch noch ihre Unterschrift unter den Vertrag setzen.
Anders viele freie Mitarbeiter*innen in den Fernsehredaktionen. Lange Gesichter, denn deren Honorare werden auf Jahre hinaus auf dem jetzigen Stand eingefroren. Keine Lohn-, keine Tarifsteigerungen mehr bis zur Erreichung des Ziel-Honorarrahmens. Und je nachdem, wie lange der Prozess dauert, werden sie am Ende sogar noch runtergestuft. Das Ärgerliche daran: das angestrebte Ziel, nämlich die finanzielle Angleichung von Festen und Freien wird nicht nur nicht erreicht. Die Ungleichheit wird über Jahre hinaus festgeschrieben. Das liegt vor allem daran, dass der rbb nahezu alle Tätigkeiten von Redakteur*innen und Reporter*innen in die niedrige Stufe mit einem Tagessatz von 236€ einsortieren will.
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Den Rundumschlag zum neuen Honorarrahmen Programm gibt es auf unserer nächsten Freienversammlung am 10. Dezember 2019 von 10 bis 12 Uhr in Potsdam, SZF, Raum 311 (Dachgeschoss). Dort habt ihr Gelegenheit, Fragen zu stellen. Wir haben Programmdirektor Jan Schulte-Kellinghaus und Personal-Chefin Sylvie Deléglise zum Thema eingeladen, die ihre Teilnahme bereits zugesagt haben. Den Tarifvertrag im Wortlaut gibt es hier:
https://www.rbbpro.de/wp-content/uploads/2019/05/2019-05-22-Start-Honorarrahmen-für-Paraphierung.pdf
und hier:
https://www.rbbpro.de/wp-content/uploads/2019/05/2019-05-22-Honorarrahmen-zur-Paraphierung.pdf
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Naturgemäß ging es auch bei der dritten Runde zum Gehalts- und Honorartarif um’s Geld. Nach dem von Gewerkschaftsseite als „inakzeptabel“ bezeichneten Angebot in der Vorrunde, hat der rbb nachgelegt. Für die Freien sind ab Januar 2020 2,2% höhere Honorare vorgesehen, im Juli 2020 kommen noch einmal 2% drauf und im Oktober 2021 weitere 2 %. Und eine weitere erfreuliche Entwicklung: das Familiengeld für Freie mit Kindern soll um 36 Monate verlängert und von 67 auf 80 Euro erhöht werden. Die nächste und vielleicht letzte Verhandlungsrunde findet am 6. Dezember statt.
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Schniefst du noch oder niest du schon? Offensichtlich ist bereits die erste Erkältungswelle im Anmarsch… Jedenfalls erreichen uns etliche Anfragen zum Thema Krankengeld für Freie. Kleines Update: seit Anfang dieses Jahres (Inkrafttreten des neuen 12aTV) gibt es Geld bereits ab dem ersten Krankheitstag. Die Höhe richtet sich nach dem Einkommen im Vorjahr. Pro Krankheitstag wird 1/365stel fällig (analog zum Urlaubsgeld). Die Krankmeldung bitte an die Personalabteilung schicken.
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Noch ein Tipp zum Wochenstart: die Kolleg*innen vom Redakteursausschuss laden am Montag, 3.12. um 12 Uhr ein. Es geht u.a. um Aggressionen und Anfeindungen gegen Journalist*innen und den schwierigen Umgang mit der AfD. Wichtiges Thema, finden wir!
In diesem Sinne wünschen wir euch jetzt erst mal ein schönes Wochenende!
Eure Freienvertretung