Herzlich willkommen im rbb!

Die Freienvertretung begrüßt unsere neue Intendantin Patricia Schlesinger herzlich im rbb und wünscht ihr viel Erfolg im neuen Amt. Wir freuen uns sehr auf die Zusammenarbeit und hoffen, dass wir gemeinsam einen neuen Abschnitt in der jungen Geschichte unseres Senders beginnen. Gerade mit Blick auf die Freien gibt es viel zu gestalten:

  • Honorarrahmen Programm. Auch 13 Jahre nach der Fusion gibt es keine einheitlichen Regeln und gewaltige Honorarunterschiede zwischen den Abteilungen. Das ist eine große Belastung für das Gerechtigkeitsempfinden im Haus. Eine der Nebenwirkungen: ausgerechnet beim rbb verdienen freie Frauen signifikant weniger als ihre männlichen Kollegen.
  • Wie nur wenige ARD-Sender war der rbb von Anfang an zum Sparen gezwungen, und dies hat er zu einem großen Teil zu Lasten der Freien getan. Der Stellenabbau konnte nur durch Verlagerung auf Freie gelingen. Den etwa 300 unbefristeten Stellen für Redakteurinnen und Redakteure stehen rund 500 Vollzeitäquivalente in ungesicherter und deutlich schlechter bezahlter freier Mitarbeit gegenüber. In der Produktion beschäftigt der rbb inzwischen über 500 arbeitnehmerähnliche Freie, die arbeitsrechtlich eigentlich Arbeitnehmer sind.
  • Der Tarifvertrag für Arbeitnehmerähnliche ist löchrig und stellt Freie deutlich schlechter als Feste. Es mag gute Gründe geben, dass der rbb seine programmgestaltenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in freier Mitarbeit beschäftigt – keine Rechtfertigung gibt es, an ihrem sozialen Schutz zu sparen.

Wir danken ausdrücklich Dagmar Reim, die zuletzt einige Schritte auf die Freien zu gemacht hat. Die Abschaffung der Zwangspause 2013 war eine große Erleichterung, auch dass die Freien und ihre Vertretung seit 2014 nunmehr auch ein offiziell anerkannter Teil des rbb sind, war ein Schritt in die richtige Richtung.

Wir möchten nun zügig weiter vorankommen, denn der rbb hat schon zu viele Jahre verloren. Aufmerksamkeit und Investitionen in die Arbeitsbedingungen der Freien werden sich lohnen, denn sie kommen unmittelbar dem Programm zugute. Einen Sender „mit Strahlkraft“ hatte (nicht nur) Frau Reim sich immer erhofft. Wir sind uns sicher: Wenn wir das Neben- und Gegeneinander überwinden, werden wir dieses Ziel auch erreichen!

Die Freienvertretung