Bericht von der Freienversammlung

„FreienvertreterInnen zum Anfassen“ gab es am Dienstag im Großen Sendesaal im Haus des Rundfunks – rund 50 Freie sind zur Versammlung gekommen, um ihre sieben, im Oktober gewählten Vertreter einmal persönlich in Augenschein zu nehmen und über die Aufgaben, Möglichkeiten und Ziele der Freienvertretung zu diskutieren. Dabei wurde schnell klar: Auf uns wartet jede Menge Arbeit. Viele TeilnehmerInnen berichteten über schlechte Stimmung in ihren Bereichen, Wellen und Redaktionen und über mangelnde Wertschätzung ihrer Vorgesetzten. Es gibt aber wohl auch vereinzelt erste Anzeichen dafür, dass die Freien im rbb langsam als das anerkannt werden, was sie sind: Wertvolle, hochqualifizierte und fürs Programm unverzichtbare Mitarbeiter statt flexible, jederzeit ersetzbare Verschiebemasse. Der Grundtenor gegenüber uns als Freienvertretung: Gut, dass es Euch gibt – auch wenn nach zwei Monaten noch nicht alles ganz rund läuft!

Kürzungen in den Wellen

Ein Thema mit viel Zündstoff, das ausgiebig diskutiert wurde: Die Kürzungen bei Inforadio, Kulturradio und Fritz, die zahlreiche Freie den Job kosten sollen. Wir informierten noch einmal darüber, dass wir als Freienvertretung bei Beendigungen bzw. Einschränkungen auf Antrag der Betroffenen „mitwirken“ können. D.h. die Chefs müssen uns erklären, warum sie sich von der Mitarbeiterin/dem Mitarbeiter trennen wollen und unsere Argumente zu jedem „Fall“ anhören. Ein Vetorecht haben wir allerdings nicht – wir können nur hoffen, dass unsere Sicht der Dinge dann berücksichtigt wird. Weil weitere Sparrunden zu befürchten sind, werden wir in Zukunft in solchen Anhörungen wohl immer wieder mal versuchen müssen, das Schlimmste zu verhindern.

Jederzeit für die Freien da

Was viele noch gar nicht wussten: Es ist seit November immer ein „Freienvertreter vom Dienst“ für Euch da, der in unserem Kellerbüro im Berliner Fernsehzentrum erreichbar ist und sich quasi „hauptamtlich“ um Eure Belange kümmert. Bald soll es auch ein Büro in Potsdam geben – der rbb sucht noch nach geeigneten Räumen. Eine der wichtigsten Aufgaben wird sicher sein, unsere Arbeit unter allen Freien im rbb bekannter zu machen und uns noch besser zu vernetzen. Dazu wollen wir Sprechstunden einrichten, einen e-mail-Verteiler aufbauen und einen „Freienblog“ starten. „Antrittsbesuche“ in allen Bereichen, Redaktionen und Standorten stehen auf unserer „todo“-Liste für die nächsten Monate ganz oben. Es gibt viel zu tun – bitte unterstützt uns dabei!

Freiensprecher in allen Bereichen wählen

Die wichtigste Botschaft von uns an die Freienversammlung: Die Freienvertretung kann nur erfolgreich sein, wenn sie von den Freien getragen und unterstützt wird. Das bedeutet nicht nur, dass Ihr uns über Konflikte, Missstände oder auch positive Entwicklungen auf dem Laufenden halten solltet. Vor allem müssen wir Freien auch im Arbeitsalltag selbstbewusst auftreten und uns „an der Basis“ organisieren, indem wir in unseren Bereichen „Freiensprecher“ wählen. Diese stehen dann übrigens auch unter dem Schutz des „Freienstatuts“ und sind vor Benachteiligung ausdrücklich geschützt! Wer bei solch einer Wahl Rat oder Unterstützung braucht, kann sich jederzeit an die Freienvertretung wenden.

Uns erreicht Ihr (fast) immer in unserem Büro 04.91.810 im FSZ Berlin, unter der rbb-Durchwahl 80504 oder per e-mail: Freienvertretung@rbb-online.de.