Bescherung + Zukunftsprozess + Freienversammlung

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

der Dezember ist da und wir sind sozusagen auf der Zielgeraden zur weihnachtlichen Bescherung. Der rbb hatte in Punkto „Gabenverteilung“ ja schon im Sommer die Nase ganz weit vorn und uns ahnungslose Mitarbeitende mit einer „schönen“ Bescherung beglückt! Untreue-Vorwürfe, millionenschwere Prunkbauten, Bonus-Zahlungen…ihr kennt die Liste, die sich problemlos fortsetzen lässt. Und seitdem nehmen die Geschenke in Millionenhöhe gar kein Ende mehr…..

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…..nur leider kommen sie so ganz und gar nicht dem Sender zugute! Im Gegenteil! 18 Millionen Euro packt der rbb in den Sack, den die Planungsfirmen und Berater des völlig überdimensionierten Medienhauses mit nach Hause nehmen können. Die Summe ist, wie es heißt, konservativ gerechnet, kann auch noch höher ausfallen. Wir sind ja täglich auf neue Enthüllungen gefasst! So auch auf diese, dass das Digitale Medienhaus – nach der „Vollkosten-Betrachtung“ – tatsächlich 311 Millionen Euro teuer geworden wäre. Da sind dann wirklich mal ALLE Kosten – realistisch – zusammengerechnet, die ein derartiges Bauprojekt inklusive Zinsen und Tilgung über die Jahre verschlungen hätte. Dass da vorher niemand mal nachgerechnet hat….;-)

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Da nehmen sich die zwei (noch zu zahlenden) Jahresgehälter unseres scheidenden Programmdirektors vergleichsweise bescheiden aus. Fairerweise muss man sagen, dass er bei seinem Ausscheiden Ende Januar 2023 auf gut die Hälfte des ihm laut Vertrag zustehenden Salärs verzichtet – und auf einen üppigen Ruhegeldanspruch. Andere Führungskräfte sind da nicht so wählerisch und nehmen mit, was mitzunehmen ist. Auch jene, die schon lange nicht mehr für den rbb arbeiten – oder noch nie für ihn gearbeitet haben, wie die mehr als auskömmlich versorgten Familienangehörigen von ehemaligen Intendanten und sonstigem ehemaligen Führungspersonal wie eine rbb-Kontraste-Recherche eindrücklich belegt.

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Man könnte auf die Idee kommen, dass Geld eigentlich keine Rolle spielt…außer eben bei den freien Mitarbeitenden. Die haben die nicht unbegründete Sorge, dass alles, was woanders mit vollen Händen rausgeworfen wird, bei ihnen abgeknapst wird. Bekanntlich muss der rbb den Batzen von 41 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren einsparen. Und klar ist auch, dass (wieder mal) beim Programm der Rotstift angesetzt wird. Es sei nicht damit getan, hier und da ein paar Minuten Programm einzustellen, hat unsere Interimsintendantin auf der letzten Belegschaftsversammlung gesagt. Da kommt die Befürchtung auf, dass bei den Streichungen im Programm eher geklotzt als gekleckert wird.

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Wo „geklotzt“ werden muss, wird derzeit in diversen Sparworkshops auf Führungsebene durchgerechnet. Zum großen Bedauern der Freienvertretung hinter verschlossenen Türen! Wie sich das mit der proklamierten Transparenz-Offensive und der viel diskutierten Belegschafts-Beteiligung verträgt, konnte uns die Intendantin nicht wirklich erklären.

Beizeiten würden dann die Interessenvertretungen einbezogen und angehört werden. Da kommen bei der Freienvertretung ganz unschöne Erinnerungen an eine längst tot geglaubte „Verkündungs-Transparenz“ auf, die uns in schöner Regelmäßigkeit vor vollendete Tatsachen gestellt hat.

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Die wirklich wichtigen Dinge geschehen hinter verschlossenen Türen und für alles Andere gibt es den Zukunftsprozess, behaupten böse Zungen. Aber die Freienvertretung geht jetzt mal mit gutem Beispiel voran und blickt in eine Zukunft, die maßgeblich von der Belegschaft mitgestaltet wird. Knapp 900 Kolleg:innen haben entschieden, welche Themen im Rahmen des Zukunftsprozesses dringend zuerst bearbeitet werden müssen und Nummer eins ist – wer hätte das gedacht – Transparenz und Partizipation! Bis zum 9. Dezember kann man sich mit diesem Fragebogen für eine der Themengruppen bewerben. An zweiter Stelle der Themenliste steht übrigens die Situation der Freien. Dazu sollten die geneigten Leserinnen und Leser dieses Newsletters einiges beizutragen haben! Die Teilnahme wird honoriert!

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Und dann gibt es noch die kleinen Freuden der Freienvertretung :-) So haben wir erreicht, dass der digitale Urlaubsantrag an entscheidenden Stellen nachgebessert wurde und jetzt problemlos(er) auszufüllen sein sollte. Das Update ist nun im Intranet. Es gibt immer noch ein paar kleinere Hürden, wie uns ein freier Kollege wissen ließ. Auch dem werden wir nachgehen, versprochen!

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So, und zu guter Letzt möchte euch der Nikolaus noch etwas in die geputzten Stiefel stecken: eine sorgsam vorbereitete FREIENVERSAMMLUNG, inklusive frisch fertiggestelltem Tätigkeitsbericht der Freienvertretung und jeder Menge Themen, die dringend mal diskutiert werden müssen. Und zwar ganz unter uns! Die (hybride) Veranstaltung findet am kommenden Dienstag, den 6.12.2022 (Nikolaus!) von 10 bis 12 Uhr im Kleinen Sendesaal in Berlin statt. Die Kolleg:innen, die nur digital dabei sein können, wählen sich über diesen Teilnahme-Link ein.  Wie ihr wisst, muss euch die Teilnahme von euren Chef:innen gewährt werden, auch wenn ihr im Dienstplan steht. Bitte informiert sie entsprechend im Voraus.

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Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.