Gespräche über Beschäftigungssicherung + Proteste der Freien + Kundgebung am Montag

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Freienvertretung hat quasi die ganze Woche auf diesen Tag hin gefiebert: Freitag, der 17. September – der Tag, an dem Gewerkschaften und rbb zusammenkommen würden, um drängende Probleme wie Beschäftigungssicherung und Honorarangleichung für Freie anzupacken. Ein Ereignis, das nach Auffassung unserer Intendantin für den rbb wichtiger werden sollte als die Bundestags- und Abgeordnetenhauswahl nächste Woche Sonntag.

Der rbb hatte angekündigt, an diesem Tag Eckpunkte für die von ihm angebotene „Beschäftigungssicherung für langjährige freie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zur Rente“ vorzulegen. Um es vorwegzunehmen: Der ganz große Wurf wurde da noch nicht präsentiert, allenfalls ein erster Schritt in die richtige Richtung unternommen. Der Kern des Angebots: Arbeitnehmerähnlichen Freien, die seit X Jahren für den rbb tätig sind, will der rbb bis zur Rente mindestens 80 Prozent ihrer bisherigen Jahreshonorare garantieren. Details in der Stellungnahme der Gewerkschaften, die so schnell wie möglich Tarifverhandlungen dazu aufnehmen wollen.

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Der Vorschlag ist zwar ein großer Fortschritt gegenüber allem, was der rbb bislang an sozialer Absicherung für Freie anzubieten bereit war, aber noch lange kein Grund für Freudensprünge, findet die Freienvertretung. Entscheidend dürfte vor allem die Frage sein, welche Zahl sich nach Auffassung des rbb hinter dem ominösen X verbirgt. Davon hängt letztlich ab, wie viele Freie überhaupt unter den Schutz der Regelung fallen werden. Wie sind da eure Vorstellungen? Teilt sie uns mit, wir leiten sie gerne an die gewerkschaftliche Verhandlungsdelegation weiter. Wir denken jedenfalls, die Zahl sollte jede*r Freie schon mit den Fingern seiner Hände darstellen können…

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Auch der Vorschlag, nur 80 Prozent der Honorare abzusichern, dürfte für einige Diskussionen sorgen. Honorareinbußen von bis zu 20 Prozent sind gerade für Geringverdiener*innen nicht leicht zu verkraften. Auch hier werden noch harte Verhandlungen nötig sein werden, um zu einer guten Lösung zu kommen. Klar ist: Ohne weiteren Druck von uns Freien werden die Gewerkschaften keine weitergehenden Vorstellungen durchsetzen können.

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Nichts bis wenig hat der rbb zu den anderen Punkten angeboten: Die Honorarangleichung – speziell bei den Diensten im CNC, für die künftig bis zu neun verschiedene Honorarsätze gezahlt werden könnten – werde auf die Gehaltstarifverhandlungen im Herbst 2022 vertagt. Allenfalls die Honorierung von neuen Tätigkeiten und Rollen – Stichwort „virtuelle Realisator*innen“ – sollen Gegenstand von „Gesprächen“ sein, die zeitnah geführt werden sollen.  An der 60-Tages-Prognose, die neuen, nicht-programmgestaltende Freien den Schutz des 12a-Tarifvertrag vorenthält, will der rbb dagegen nicht rütteln.  

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Kein Wunder also, dass die Freien nach Erkenntnissen der Freienvertretung an ihren Protesten in der kommenden Woche festhalten wollen. Abgesehen davon, dass die Gespräche heute wohl für die meisten viel zu spät angesetzt waren, um doch noch kurzfristig den gebuchten Urlaub stornieren oder den Einsatz beim „2. Standbein“ absagen zu können: Die Begeisterung über das Angebotene hält sich noch in engen Grenzen. Und die Forderungen, für die am Montag um 12 Uhr vor dem Sendezentrum in der Masurenallee demonstriert werden soll, sind unverändert aktuell. Dem Ruf „KOMMT ALLE“ werden sich jedenfalls weder die Gewerkschaften DJV und ver.di, noch die Freienvertretung verschließen. Wir hoffen, er trifft auch bei euch auf offene Ohren. Bis Montag!

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Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

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