Newsletter: Kulturradio + Freienversasmmlung + Honorarrahmen

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Etatkürzung beim Kulturradio kam zwar nach der letzten Belegschaftsversammlung zwar nicht völlig überraschend. Aber einen so drastischen und so gezielten Schlag auf eine einzelne Welle hatten wir nicht erwartet. Wir haben dazu eine Stellungnahme veröffentlicht und die ersten Kolleg*innen beraten.

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1 Million Euro weniger für das Kulturradio, das ist in der Radiowelt richtig viel Geld. Offiziell geht es ja um 1 von 10 Millionen Programmkosten (= 10 Prozent). Honorarempfänger*innen  rechnen aber besser mit 1 von 5 Millionen Sachmitteletat (= 20 Prozent). Bezogen auf das Jahres-Durchschnittshonorar von arbeitnehmerähnlichen Kulturradio-Freien (35.000 Euro plus Sozialabgaben) geht die Rechnung so: für 20 bis 25 Kolleg*innen geht es um 100 Prozent ihres Einkommens.

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Immerhin: Unsere Forderung nach einem Sozialplan für die Betroffenen bekam auf der Programmdirektionsversammlung warmen Applaus – und auch der Programmdirektor sprach von einer sozialverträglichen Umsetzung. Sowas ist zwar erstmal leichter gesagt als nachher getan, aber auf jeden Fall werden wir die Geschäftsleitung beim Wort nehmen.

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Und wie passt die Kürzung der Kulturradio-Honorarmittel mit der gerade erst paraphierten Honorarangleichung zusammen? Natürlich gar nicht gut. Einen direkten Zusammenhang gibt es zwar nicht, aber beim Geld kommt letztlich alles auf einen Nenner: Man kann eine Million Euro (oder auch zwei oder drei für den Mehrbedarf ab 2020) nur einmal ausgeben. Auch hier wird die Geschäftsleitung zeigen müssen, dass sie nicht den einen Freien die Honorare ganz nimmt, um die anderen dafür endlich angemessen zu bezahlen.

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Dass der neue Honorarrahmen ganz erhebliche Fragen aufwirft, konnten wir bei der Freienversammlung am Dienstag erleben. Unsere Tagesordnung wurde von den vielen (kritischen) Fragen geradezu gesprengt – leider ist so eine Versammlung nicht wirklich geeignet, um Auslegungsfragen für ganz unterschiedliche Konstellationen durchzusprechen. Unser Angebot steht: Wir kommen in jede Redaktion, die uns einlädt, um wirklich alle Fragen im Detail zu besprechen und die besten Argumente für eine ordentliche Einstufung zu erarbeiten. #Sommertour. Nächste Woche haben wir den ersten Termin. Die Freienvertretung nimmt weitere Anfragen entgegen!

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Hat eigentlich jemand Erfahrung mit den offiziellen „Perspektivgesprächen“ gemacht? Die gibt es seit bald drei Jahren und werden jetzt durch die Personalabteilung evaluiert. dazu wird gerade ein Fragebogen ausgearbeitet. Uns interessiert eure Meinung natürlich auch – ob per Mail, Telefon oder persönlich.

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Frohe Pfingsten wünscht

Eure Freienvertretung