Die Woche im Keller

Wer ist der rbb – und wenn ja, wie viele? Falls der rbb eine Persönlichkeit hat, dann eine multiple.

Dienstag, Auftritt Dr. Jekyll. Das respektable Inforadio hat seine geänderten Dientsplan evaluieren lassen, selbstverständlich mit ordentlicher Beteiligung des Personalrats, der Freienvertretung, der Personalabteilung. Hat die Beschwerden notiert, sortiert, gewichtet und sogar beherzigt. Flexiblere Frühschichten, gerechtere Anfangszeiten, für Feste und Freie gemeinsam, na klar, nur das mit den Pausenzeiten ist knifflig. Kriegen wir noch hin, oder, Dr. Jek.., äh, Biesinger? (Wer mal sehen will, wie Feste und Freie ganz selbstverständlich und auf Augenhöhe zusammenarbeiten, kann ja mal ’nen Perspektivwechsel zu Inforadio machen – gibt’s auch für Freie, übrigens, jedenfalls wenn alle beteiligten Redaktionen das wollen.)

Mittwoch. Ein ganz anderer Film. Antrittsbesuch der Freienvertretung beim erfolgreichsten rbb-Radioprogramm seit je. Aber statt Superhelden-Stimmung ist die Antenne reichlich geknickt. Zu wenig Arbeit für zu viele Kollegen, miese Stimmung, und kein Vertrauen, dass die knappen Dienste fair verteilt werden. Wie wär’s, wenn die Freiensprecher in Zukunft einen Blick auf den Dienstplan werfen, bevor er fertig ist? Vertrauensbildende Maßnahme, mehr Transparenz und so. („Erbsenzählen“ nannte das mein Chef noch zu SFB-Zeiten Ende der 90er, als ich zum ersten mal Freiensprecher war). Ungläubige Blicke bei der Wellenleitung. Hamwajanochniegemacht. Und welche Freiensprecher überhaupt? Hamwanich. Kriegen wir aber noch hin, oder, Antenne?

So wie das Studio Frankfurt! Letzten Monat noch Rücktritte. Am Donnerstagabend Aufbruchstimmung. Neue Freiensprecher gleich im Dreierpack! Offene Worte auf der Freienversammlung. Und ein voller Notizzettel der Studioleiterin. Mehr Rahmenvertäge für die „10er“ (Prognose-Kollegen, die man nach ihrem de-facto-Durchschnitt allerdings eher „6er“ nennen müsste) wäre was. Damit sie wegen der verringerten Schichten sich noch was mit Stücken dazuverdienen können. Kann man machen. Trennung zwischen Festen und Freien auflockern, durch gemischte Dienste? Muss man wollen. Aber dass auch Freie gute Planer und CvDs sind, wissen andere Redaktionen schon lange. Erst mal keine neuen Leute mehr holen, sondern die völlig überfüllte Redaktion konsolidieren? Kriegen wir hin, Studio Frankfurt, oder? Schaffen andere ja auch.