Brief der Cutterinnen und Cutter an die Redaktionen und Einladung zur Diskussion

Redaktionsbrief

Liebe Redaktionen des RBB

Seit April 2013 gibt es den neuen Tarifvertrag für die Freien Mitarbeiter. Trotz dem der Tarifvertrag von Mindesthonoraren spricht, kürzt der RBB einigen von uns das Honorar. Basis für diese Kürzungen, ist eine Kategorisierung der Sendungen, die so nicht aus dem Vertrag abzuleiten ist.

Das lassen wir nicht zu! Wir bitten Euch um Eure Unterstützung.

Nach Kategorie 1a bezahlte Sendungen des RBB („einfache Bedienungsfähigkeit“):
TAGESSCHAU – ZIBB – BRANDENBURG AKTUELL – STILBRUCH – BÜCHER UND MOOR – GARTENZEIT – WAS – SPORT – HEIMATJOURNAL – KLARTEXT – HIMMEL & ERDE – KOWALSKI & SCHMIDT – OZON – PRAXIS – RBB AKTUELL – THEODOR – ABENDSCHAU und ALL die Anderen SENDUNGEN Ausgenommen REPORTAGEN und neuerdings nach ersten Redaktions- und Cutterprotesten BB CHECK.

Die Schnittarbeit an Euren Sendungen sind laut RBB nur „einfache Bedienungsfähigkeit, diverser Geräte.„Spezielles, erweitertes bildgestalterisches und technisches Know-how“, wie im Tarifvertrag die obere Kategorie beschrieben wird, sind nicht erwünscht.

Obwohl sich die Verhandlungspartner auf Mindesthonorare im Tarifvertrag geeinigt haben, legt der RBB das als Höchstgrenze aus und kürzt einigen von uns das Gehalt. Zudem wird seit dem 01.April 2013, ohne dass das aus dem Tarifvertrag abzuleiten wäre, die SCHNITTARBEIT nach Sendungen kategorisiert, so dass wir nur nach dem niedrigeren Satz dieser Mindesthonorare bezahlt werden.

Wir arbeiten seit einigen Wochen bei ZIBB nur noch File basiert. Dabei sind zahlreiche neue Arbeitsabläufe zu erlernen und zu beachten. Nebenbei soll die bildgestalterische Qualität der Sendungen erhalten bleiben und die Stücke pünktlich abgeliefert werden. Gerade jetzt, wo unser Know-How und Engagament komplett abverlangt werden, ist die Einstufung unserer Arbeit als einfache Arbeit blanker Hohn.

Sendungen wie z.B. ZIBB und WAS erfordern schon immer ein hohes gestalterisches Können und dramaturgisches Mitdenken. Aber für die Verantwortlichen ist das nur „einfache“ Arbeit. Ebenso wie die Arbeit an fast allen Sendungen des RBB.
Auch die beiden Flagschiffe des RBB, Abendschau und Brandenburg Aktuell sind für die Geschäftsleitung in die Kategorie einfache Tätigkeiten eingeordnet.
Obwohl wir umfangreiche DPS Kenntnisse brauchen und bei einer außerordentlichen Sitzung der Abendschau, mehr bildgestalterische Innovation von den Cutterinnen und Cuttern gefordert wurde. Ebenso ist die Schnittarbeit für die Sendung Stilbruch, dem Kulturmagazin mit hohem ästhetischem Anspruch, für die Geschäftsleitung nur niedere Schnittarbeit.

Da Ihr mit uns im Sender das Tagesgeschäft bestreitet und mit den Anforderungen, die an uns tagtäglich gestellt werden, bestens vertraut seid, wisst ihr auch dass unser
„spezielles, erweitertes bildgestalterisches und technisches Know-how“ ein unverzichtbarer Bestandteil unserer täglichen Arbeit und eine wichtige Vorrausetzung für die Qualität der Sendungen ist.
Im Tarifvertrag gibt es bereits eine Kategorie, die unsere Anforderungen exakt beschreibt: Kategorie 1b! Unterstützt uns bitte mit einer Stellungnahme an die Geschäftsleitung, denn es geht um unsere gemeinsamen Sendungen!

 

Einladung zur Diskussion
Wir laden wir alle Redaktionen herzlich ein, am

Montag, den 10. Juni 2013
um 16.30 h Standort Berlin/ Haus des Rundfunks, Saal 2 (hinter dem kleinen Sendesaal)

an der Diskussion zwischen Cuttern und Verantwortlichen des rbb teilzunehmen.
Macht den Verantwortlichen klar, dass Eure Sendung kein Billigmagazin mit NIFSchnitt-
Attitüde ist; dass die gestalterische Arbeit der Cutter ein wesentlicher Bestandteil des Magazin Looks ausmacht; dass ihr nicht wollt, dass Eure Cutter vom Sender demotiviert und herabgestuft werden. Macht ihnen klar, dass eine solche Situation längerfristige Folgen für die Zusammenarbeit und die Qualität Eurer Sendung haben kann.
Denn nur wer das Gefühl hat, für seine Leistung angemessen honoriert zu werden (und nicht falsch eingestuft oder gar gekürzt!), wird auf Dauer die Bereitschaft aufrechterhalten können, sein volles Potential auszuschöpfen. Die Kategorien im Neuen Tarifvertrag honorieren nicht Leistung, sie degradieren sie und stören massiv das Verhältnis zwischen Sender und Mitarbeitern.
Wir bauen auf Eure Unterstützung!
Die freien Cutterinnen und Cutter des RBB