Neue Intendantin + Freienversammlung + KinderFerienspaß

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

and the Winner is … Ulrike Demmer! Soweit die Nachricht des Tages. Und wie jetzt weiter?

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Zuallererst natürlich:  Herzlichen Glückwunsch, Frau Demmer! (Einige der Älteren sagen auch noch „du“ und „Ulrike“). Auf gute Zusammenarbeit. Nachdem wir allein in den letzten 12 Monaten vier Intendant*innen haben kommen und gehen sehen, sind die Aussichten auf Stabilität schon ein gewisser Fortschritt.

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Aber es wäre glatt gelogen, jetzt einfach tapfer eine sehr große Enttäuschung wegzulächeln. Nicht nur die Absage von Jan Weyrauch hat uns sehr getroffen, sondern auch die Weise, wie es dazu kam. Die Freienvertretung ist sich sicher, dass Weyrauch als Intendant eine große Chance für den rbb gewesen wäre. Wir haben sie verpasst.

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Über die Rolle, die dabei der Vorsitzende des Verwaltungsrats gespielt hat, ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Über das Schreiben des Brandenburger Ministerpräsidenten. Man muss es nicht mit dem Cicero halten, aber selbst wenn man die Sache dreht und wendet und tapfer anerkennt, dass Parteipolitiker eben tun, was Parteipolitiker tun: Das Ergebnis des Manövers sieht leider schlimm aus und ist eine große Belastung für einen Neuanfang. Denn solange es so aussieht, als hätte nicht die fachliche Eignung die entscheidende Rolle gespielt, sondern die politische Nähe, können wir tun und lassen, was wir wollen: Man wird uns die Staatsferne nicht abnehmen.

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Aber die Freienvertretung wäre nicht die Freienvertretung, wenn sie jetzt nicht alles geben würde, um erstmal einen Vertrauensvorschuss zusammenzukratzen. Denn wir haben ja noch viel vor mit der neuen Intendantin, nämlich …

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#bestandsschutzfüralle, „Gleiche Arbeit, gleiches Geld“, gleiche Kappungsgrenze, gleiche Familiensonderzahlung, Abschaffung der 5-Tages-Prognose, Durchversichern, allgemeiner Beitragssatz, faire Fortbildungshonorare, gerechte Einstufung, Tariferhöhung, Inflationsausgleich … Um nicht zu sagen: Es gibt viel zu tun. Auf der Freienversammlung am Dienstag hat die Themengruppe „Lage der Freien“ aus dem Zukunftsprozess berichtet. Tenor: Die Erkenntnisse liegen alle auf dem Tisch, nur mit der Umsetzung hapert es noch.

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Und auch wenn der Eindruck am Ende der Woche verheerend sein mag: Einiges war doch auch richtig gut. Die Vorstellung der zwischenzeitlich vier Kandidat*innen am Montag zum Beispiel! Vielen Dank an Sascha Hingst, der hartnäckig die Gretchenfragen stellte: Wie halten Sie es mit dem Bestandsschutz? Und der Honorarangleichung? Der Mitschnitt steht im Intranet, da kann sich jeder ein Bild machen. Wer die zu diesem Zeitpunkt vier Kandidierenden nochmal vergleichen will: Die Freienvertretung empfiehlt die folgenden Antworten:

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Gleiche Arbeit, gleiches Geld – dabei haben Sie in mir auf jeden Fall eine starke Anwältin an Ihrer Seite.“ (ab ca. 0:40:10) „Dass es Unterschiede gibt, ist extrem blöd.“ (ca. 1:34:20) „Ich bin jemand, dem es sehr um Gerechtigkeit geht und der Menschen gleich behandeln möchte.“ (0:19:57). „Ich möchte nicht, dass wir Bestandsschutz machen und betonieren eine Situation, in der neue Kräfte gar keine Chance mehr haben auf eine Beschäftigung und das Einbringen ihrer Kompetenzen für den rbb.“ (ca. 1:12:20) „Ich finde, das ist ein Gebot der Fairness, es ist aber auch für den rbb strategisch gut, mit zufriedenen Freien arbeiten zu können.“ (1:35:35)

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Apropos unzufriedende Freie: Normalerweise gibt es in diesem Newsletter ja nichts über einzelne Kolleg*innen zu lesen. Aber keine Regel ohne Ausnahme, und gewissermaßen geht es auch gar nicht im einen Einzelfall, sondern um ein Symptom. Moderatorin der Abendschau zu sein, das war doch mal eine richtig große Sache. Und Sprecherin der, äh, Wissenschaftsverwaltung, naja, sehr respektabel natürlich, aber doch eine ganz andere Liga. Nur so viel: Wir können den Frust der geschätzten Kollegin Sarah Oswald nachfühlen. Und irgendwann reicht es eben. Sie wird uns und dem rbb fehlen. Und noch schlimmer ist natürlich: Sarah ist nicht die erste, und wird auch nicht die letzte sein. Die Abwanderung vom rbb hat längst begonnen, das sind keine Einzelfälle mehr. So kann es nicht weitergehen.

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Genug Frust geschoben für eine Woche? Oder noch ein ganz klein bisschen oben drauf? Mit dem KinderFerienspaß ist auch Schluss. Über verkürzte Öffnungszeiten in den Kantinen verhandeln wir noch, und über höhere Preise und veränderte Mahlzeiten. Immer positiv bleiben: Immerhin werden die Verträge mit den Pächtern überhaupt verlängert – selbstverständlich ist das längst nicht mehr.

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Die Aussichten für nächste Woche: am Dienstag stehen wieder Tarifverhandlungen für den #bestandsschutzfüralle an. Wenn die neue Intendantin im September ihr Amt antritt, wollen wir ihr natürlich ein Angebot machen, das sie nicht ablehnen kann.

Jetzt aber erstmal: Schönes Wochenende!

Eure Freienvertretung

Probleme mit den Intranet-Links? Wer von außen auf das Intranet zugreift, ersetzt den URL-Anfang (https://intranet.rbb-online.de/) durch https://mein.rbb-online.de:11005/.