Alter, was diese Woche wieder los war!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

langsam geht’s wieder los. Viele sind inzwischen erholt aus dem Urlaub zurück und haben sich einiges vorgenommen fürs zweite Halbjahr:

++++

Im POC in Potsdam geht es rund. Jahrelang waren die Kolleginnen und Kollegen dort unter „redaktionelle Mitarbeit“ eingestuft, jetzt sollen sie plötzlich als Assistenz abgerechnet werden. Weil sie es gewagt hatten, das Mindesthonorar für redaktionelle Mitarbeit zu fordern. Eine erste Festanstellungsklage hat der rbb verloren (zumindest in der ersten Instanz), die Gespräche in den nächsten Tagen werden zeigen, ob weitere Freie vor Gericht gehen müssen. Eine sehr schöne Nebenwirkung des Bestandsschutzes: Endlich können Freie ohne Angst vor schlimmen Folgen ihre Rechte auch einfordern – im Zweifel vor Gericht.

++++

Die Personalabteilung hat die neuen Quartalszahlen geliefert. Von Juli 2017 bis Juni 2018 waren wir 1442 Freie mit 12a-Status, im Schnitt hat jeder von uns in diesen 12 Monaten gut 34.000 Euro vom rbb bekommen. Der Abstand zwischen Männern und Frauen ist – tätää – immerhin kleiner geworden. Als wir 2015 zur ersten Mal den Gender-Pay-Gap angeprangert haben, bekamen Frauen im Schnitt 3600 Euro weniger als Männer, aber seit Mitte 2017 wird der Abstand kontinuierlich kleiner und betrug zuletzt „nur“ noch 1600 Euro im Jahr. Weil Frauen im Schnitt etwas weniger arbeiten: Auf die Einsatztage heruntergerechnet liegt der Abstand bei gut 13 Euro pro Tag. Ob das ein Trend ist? Jedenfalls wurden die 12a-Freien zuletzt ein bisschen männlicher (statt 50:50 im Jahr 2014 liegt das Verhältnis jetzt bei 53:47). Und ein bisschen älter – 2014 waren wir im Schnitt 44 Jahre, jetzt sind wir 44,8.

++++

Nicht so recht aus dem Sommerloch kommt die Politik. Die Älteren erinnern sich: Die Rechte der Freienvertretung sollen evaluiert und (so hoffen wir) verbessert werden. Unsere unterschiedlichen Stellungnahmen hatten die Geschäftsleitung und wir im November 2016 (!) beim Senat abgegeben, ein externer Dienstleister sollte das Material für die beiden Länder Berlin und Brandenburg aufbereiten. Wie wir hören, ist die Auswertung irgendwo hängengeblieben, also alles noch mal von vorne. Gutes Regieren ist offensichtlich gar nicht mal so einfach, wir bitten um Geduld.

++++

Geduld braucht man leider auch beim Thema Tarifverhandlungen. Während der 12a-Tarifvertrag bis auf wenige Einzelheiten im Prinzip abschlussreif ist und einem Start zum 1.1.2019 nichts in Wege steht, wird es beim Honorarrahmen wieder eng. Die Gewerkschaften wollen die Verhandlungen auf Basis des letzten Entwurfs (programm.rbbpro.de) zwar fortsetzen, aber Verhandlungstermine gibt es immer noch nicht. Weil es von der Basis reichlich Gegenwind gibt, dürften die Verhandlungen auch kein Selbstläufer werden. Damit der Abschluss zum Januar 2019 überhaupt noch klappen kann, muss es wohl einen heißen Herbst geben.

++++

Zum letzten Mal: Die große Freien-Umfrage ist noch bis zum 20.8. online – letzte Chance zum Mitmachen:
https://indivsurvey.de/umfrageFREIE/134670/i08J4h

++++

So viel für heute – ein schönes Wochenende und bis bald!

Eure Freienvertretung